Verwaltung Baumfreunde regen Stabsstelle beim OB an

Krefeld. Bis zum Ende des Jahres soll die Entscheidung fallen, ob und in welcher Form Bereiche der Verwaltung neu strukturiert werden.

Doris Moorees befürchtet, dass die Bedeutung der Bäume verloren geht, wenn die Verwaltung in Teilen privatisiert werden sollte.

Doris Moorees befürchtet, dass die Bedeutung der Bäume verloren geht, wenn die Verwaltung in Teilen privatisiert werden sollte.

Foto: Archiv: Jochmann, Dirk (dj)

Diskutiert wird über eine Konzentration und Zusammenlegung der Bereiche Grünflächen und Straßenbau und ihre mögliche Ausgliederung in eine städtische Gesellschaft. Die Mitglieder des Baumforums in Krefeld sehen diese Entwicklung höchst skeptisch.

Doris Moorees, Vertreterin der Initiative Erhalt der Krefelder Bäume, Bernd Kraft (Bürgeraktion Baumschutz), Axel Heimendahl (Bund für Umwelt und Naturschutz) und Georg Dammer (Initiative 3333 Bäume für Krefeld) haben ihre Bedenken in einem Brief an den Oberbürgermeister und Krefelds Kommunalpolitiker zuletzt im Juli deutlich gemacht.

„Wir fürchten, dass der Schwerpunkt auf die Bäume verloren geht“, sagt Doris Moorees. Lange habe es gedauert, bis den Bäumen in Krefeld — der Pflege und den Nachpflanzungen — endlich Bedeutung beigemessen worden sei. „Diese Wertigkeit soll nicht wieder den Bach runtergehen.“

Moorees: „Schön wäre es, wenn es eine Stabsstelle beim Oberbürgermeister gäbe, auf dieser Ebene auch über Konzepte gesprochen werde.“ Gewiss sei es sinnvoll und möglich, im operativen Geschäft in den Bereichen Tiefbau und Grünpflege Synergieeffekte zu erzielen, „aber die konzeptionelle Überwachung sollte bei der Stadt bleiben“. Die Bedenken der Baumfreunde gegen eine Privatisierung speist sich aus dem Wissen darum, dass die Baum- und Grünpflege ein wenig lukratives Geschäft ist. „Was keinen Gewinn bringt, sollte aber nicht aus dem Blick geraten“, appelliert Doris Moorees.

Die ersten Reaktionen aus der Kommunalpolitik sind verhalten. Oberbürgermeister Frank Meyer dankt den Baumfreunden für ihr Engagement und will deren Anregungen „gerne in das Verfahren einbeziehen“. Britta Oellers, stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion, bietet eine „Terminvereinbarung zur Erörterung“ des Themas an und die SPD teilt mit, dass die Ausgliederung des Bereichs Grünflächen auf der Tagesordnung der nächsten Fraktionssitzung stehe. Man informiere das Baumforum „im Anschluss gerne über die Ergebnisse dieser Gespräche“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Björn Rüsing.

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