Krefeld Baufällig: Sorge ums Badezentrum

Studie zum Zustand des Bades ist nicht in Auftrag gegeben. Ergebnisse sollten längst vorliegen.

Krefeld. In diesem Frühjahr wollte Sportdezernent Thomas Visser Ergebnisse präsentieren. Ergebnisse, die Auskunft darüber geben, wie es mit dem arg in die Jahre gekommenen Badezentrum weitergeht. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sollte bereits zu Beginn des Jahres erarbeitet werden, wie baufällig das 50 Jahre alte Schwimmbad genau ist. Klar ist bislang nur: vor allem im technischen Bereich müssen weitreichende Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden.

Die Kosten dafür dürften im sechs- bis siebenstelligen Bereich liegen. Um die genaue Summe beziffern zu können, wurde vom Sportausschuss im Oktober 2016 die 120.000 Euro teure Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Ausgehend von den Ergebnissen sollte auch über die Grundsatzentscheidung Sanierung des Badezentrums oder möglicher Neubau entschieden werden. Doch passiert ist bis heute nichts. Die Studie ist nicht einmal in Auftrag gegeben worden.

Dabei ist die Zukunft des Badezentrums für die Krefelder von enormer Bedeutung. Denn würde die größte Schwimmstätte in der Stadt wegfallen, hätte das nicht nur für die Freizeitschwimmer, sondern vor allem für die vielen Wassersportler gravierende Folgen. Dieter Hofmann, Vorsitzender des Stadtsportbundes Krefeld, stellt klar: „Krefeld ist eine Schwimmstadt. Das Badezentrum darf nicht wegbrechen.“ Um verlässliche Aussagen zur Zukunft des Schwimmbads zu treffen, bräuchte man zeitnah die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, berichtet Hofmann.

Vonseiten der Stadt, bei der Matthias Pasch derzeit stellvertretend für den April Mai in den Ruhestand verabschiedeten Detlef Flick den Fachbereich Sport- und Bäder leitet, hält man sich mit Aussagen zur immer noch nicht durchgeführten Studie bedeckt. „Aktuell laufen darüber Verhandlungen mit einer Beratungsgesellschaft. Im Anschluss erfolgt die Erstellung der Studie. Erst nach Vertragsabschluss mit der Beratungsgesellschaft kann ein Zeitplan kommuniziert werden“, erklärt Stadtsprecher Manuel Kölker. Nach WZ-Informationen soll die personelle Situation im zuständigen Fachbereich so angespannt sein, dass bislang kein Mitarbeiter mit der Thematik beauftragt werden konnte. Die Folgen könnten drastisch sein. Ein warnendes Beispiel dürfte das Gutachten zu Krefelds altehrwürdigen Eissportstätten sein. Demnach müssten Rheinland- und Werner-Rittberger-Halle aufgrund von drastischen baulichen Mängeln nach Schätzungen des Velberter Büros Krieger entweder für rund 15,7 Millionen Euro saniert oder für geschätzt 22 Millionen Euro neugebaut werden müssen. Geld, das in den kommenden Jahren auch dringend ins Badezentrum fließen muss.

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