Jugend forscht Bananen sorgen für einen Schwips

Johanna Hauser und Ann-Kathrin Neumann haben das überreife Obst untersucht und einen Ethanol-Gehalt von 0,9 Promille festgestellt.

Jugend forscht: Bananen sorgen für einen Schwips
Foto: Andreas Bischof

Uerdingen. Drei Wochen lang durften die Bananen in den Familien von Johanna Hauser und Ann-Kathrin Neumann nicht berührt, geschweige denn gegessen werden.

„Tabu“ haben die Mädchen in großen schwarzen Buchstaben auf die Schale geschrieben, „Nicht anfassen“ und „Finger weg“ stand ebenfalls darauf. Der Grund: Die beiden 18-Jährigen vom Technischen Gymnasium des Berufskollegs Uerdingen haben an Jugend forscht teilgenommen und brauchten das Obst in allen möglichen Reifungsstufen, gerne auch schwarz.

„Beschwipst durch Bananen? Untersuchung zum Alkoholgehalt reifender Bananen“, heißt das Thema, dem sich Johanna Hauser und Ann-Kathrin Neumann gestellt haben. „Die Idee dazu haben wir nach der Fernsehsendung ,Wissen vor Acht‘ zusammen ausgebrütet“, erzählen sie. „Im ersten Augenblick kam es uns abwegig vor, dass Bananen Ethanol, also Alkohol enthalten sollten. Wir haben uns dann Gedanken rüber gemacht, wie wir das überprüfen können.“

Es sei doch für Schwangere oder Autofahrer interessant zu wissen, ab wann sie der Alkoholgehalt im Obst beeinträchtigt, fanden die Schülerinnen und legten unter der Betreuung ihres Chemielehrers Stefan Cloerkes los. „Was passiert, wenn eine schwangere Frau viele Bananen isst? Schadet sie damit ihrem Kind, obwohl sie mit den darin enthaltenden Vitaminen das Beste für den Nachwuchs wollte? Und was ist mit den Autofahrern? Wie viele Bananen muss man essen, um nicht mehr fahrtüchtig zu sein?“, lauteten die Fragestellungen.

Besonders gut fanden die beiden die Teamarbeit: „Wir haben uns schon vorher gut verstanden und konnten somit noch etwas mehr Zeit miteinander verbringen.“ Und: „Wir haben zusammen gut harmoniert und hatten viel Spaß bei der Durchführung und Ausarbeitung der Versuche.“ Die wurden für den Wettbewerb gut beschrieben, mit Versuchsanleitungen und Formeln versehen. Eine Untersuchung der Bananen reichte ihnen nicht.

Ein zweiter Test sollte eindeutige Klarheit bringen. „Bei der ersten Methode haben wir mit Hilfe eines Enzym-Test-Kits und einem Fotometer den Gehalt bestimmt. Um die Ergebnisse zu überprüfen, haben wir noch mal den Alkoholgehalt in einem geschlossenen System über der Banane mit einem Ethanol-Sensor bestimmt“, berichten die Schülerinnen. „Dabei kam heraus, dass in einer zwei Wochen alten Banane ein Ethanol-Gehalt von 0,9 Promille enthalten ist.“ Das bedeute jedoch nicht, dass jeder, der eine derartige Frucht isst, sogleich beschwipst ist, berichten Ann-Kathrin Neumann und Johanna Hauser. „Es rechnet sich auf den Körper herunter. Ungeübte Trinker könnten bei etwa 15 Bananen einen kleinen Rausch bekommen.“

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