Bahn-Unterführung: Im Nadelöhr lauert die Gefahr

Die Bahn-Unterführungen in Oppum sind seit Jahren ein Ärgernis.

Krefeld-Oppum. Wo die Trift auf die Weiden trifft, wo hinter der ersten Bahnunterführung die Hochfelder Straße in die Weiden und diese hinter einem zweiten "Tunnel" in die Kuhleshütte mündet - da blicken schon viele Autofahrer nicht so richtig durch. Wie sollen dort erst Kinder zurechtkommen?

Der Doppel-Tunnel in Oppum ist seit vielen Jahren ein Ärgernis für Eltern, Lehrer und Erzieher. Denn viele Kinder aus den Wohngebieten südlich der Bahn müssen durch das Nadelöhr mit seinen Seitenstreifen, die so schmal sind, dass man von einem Bürgersteig nicht reden darf: zur Realschule Oppum am Sandberg, zur Grundschule Thielenstraße und zum städtischen Kindergarten an der Kuhleshütte, letztere selbstverständlich in Begleitung ihrer Eltern.

Der oft üppige Bewuchs des Bahndamms bis auf die Straße, den die Deutsche Bahn auf ihrem Areal (Damm und Brücke) nur selten zurückschneiden lässt, zwingt Eltern und Kinder häufig auf die Fahrbahn. Das Problem ist im Fachbereich Grünflächen bekannt.

"Wir müssen bei der zuständigen Stelle in Neuss intensiv nachhaken", weiß ein langjähriger Mitarbeiter des zuständigen Unterhaltungsbezirkes. Aber die Arbeit freiwillig für die Bahn erledigen will die Stadt wiederum auch nicht: "Die könnte sich daran gewöhnen."

Kerstin Colin gehört dem Elternrat des Kindergartens an, den ihr kleiner Sohn besucht, während ihre Tochter zur Grundschule geht. "Wir müssen im Gänsemarsch durch die Unterführungen. Wehe, ein Kind macht einen Schritt zur Seite. Kaum ein Autofahrer hält sich an Tempo 30, viele rasen durch die Tunnels. Wir wünschen uns ein deutlich sichtbares Piktogramm auf der Fahrbahn."

Nun ist kürzlich zwar etwas Grün zurückgeschnitten worden, doch die Schäden, die ein überforderter Kraftfahrer hinterlassen hat, interessierte die Bahn bislang nicht: Die Mauer ist demoliert, ein Drahtgitter derart gelockert, dass es jederzeit auf Passanten fallen kann. Das stört Anwohner Pascal

Kommor: "Wenn die Mauer professionell wieder aufgebaut, der Bürgersteig begradigt, der Grünschnitt regelmäßig erfolgen würde, dann wäre diese Ecke entschärft." Vom "Fairkehr", dem Krefelder Schlagwort für ein sicheres Miteinander auf der Straße, sei die Situation an dieser Stelle ziemlich weit entfernt.

Vielleicht empfehlen sich auch dort so genannte Krefelder Kissen, wie sie auf der Trift kurz vor dem Bahnübergang Weiden aufgepflastert werden. Sie sollen die alte Stele ersetzen, die die Sicht des Lokführers behindert. Empfohlen hatte die Verkehrsschau (Vertreter von Stadt und Polizei) sie im Mai 2005. Vertagt wurde das 3500-Euro-Projekt auf 2009 - wegen noch ausstehenden Kanalbaues.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort