Krefeld Musikschule „Rhythm matters“: Wie aus 30 Musikschülern 900 wurden

Krefeld · Die Musikschule „Rhythm matters“ feiert 25-Jähriges. Die Schulleiter erzählen vom amerikanischen Konzept.

 Maximilian Zelzner (v.l.) und Michael Mertens von der privaten Musikschule „Rhythm Matters“.

Maximilian Zelzner (v.l.) und Michael Mertens von der privaten Musikschule „Rhythm Matters“.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die private Musikschule „Rhythm matters“ besteht jetzt 25 Jahre. Es ist Zeit für einen Rückblick und ein Grund, das Jubiläum ordentlich zu feiern. Von einer Schule für Bass, Schlagzeug und Percussion haben die Macher Maximilian Zelzner und Michael Mertens in diesem Vierteljahrhundert ein Institut mit 900 Schülern zwischen zwei und 80 Jahren und 70 studierten Musiklehrern aufgebaut. Wir sprachen mit den Schulleitern.

Was bedeutet „Rhythm matters“?

Maximilian Zelzner: Es ist ein Wortspiel und hat zwei Bedeutungen. Einmal steht es für „Rhythmus ist von Bedeutung“, „matters“ ist aber auch Zeug, Kram, Angelegenheiten.

Wie haben Sie angefangen?

Mertens: Das war auf der Ritterstraße mit 30 Schülern in drei Räumen. Dann zogen wir 1999 an den Nauenweg um, zählten 300 Schüler in neun Räumen, wurden größer und boten 15 Instrumente an. Jetzt unterrichten wir alle Instrumente, die nachgefragt sind, und Gesang. Viele professionelle Musiker und Musikerinnen haben in unserem Haus Starthilfe für ihren Werdegang bekommen. Darunter ist Antje Schomaker, die als Sängerin unlängst als Gast der Revolverheld-Produktion „Liebe auf Distanz“ mitwirkte.

Was machen Sie anders als andere Musikschulen, was ist Ihr Erfolg?

Zelzner: Wir vermitteln die Erkenntnis, dass jegliche Form von Klang oder Geräusch Musik werden kann. Jedes Kind kann die Erfahrung machen, mit seinen Möglichkeiten Musik machen zu können. Es muss nicht erst fünf Jahre Tonleitern üben.

Ein Beispiel?

Zelzner: Es beginnt mit dem ersten Ton, den beispielsweise ein achtjähriges Kind mit einer Flöte erzeugt. Wenn wir Mundstück, Lippenform und Atmung erklärt haben, wird das erste Geräusch entstehen. Damit kann man schon arbeiten, da kann man ansetzen. Wir ermutigen dann bei der Umsetzung. Es ist eine amerikanisch beeinflusste Herangehensweise, ein Anleiten an die Selbstständigkeit.

Welche Besonderheiten gibt es außerdem?

Zelzner: Neben den technischen Voraussetzungen geben wir den Weg vor, Musik als eigenes Ausdrucksmittel zu erfahren. Schaffen die Kinder fünf Töne auf der Blockflöte, entwickeln sie ein eigenes Gefühl, erleben sich selbst. Hier kommen Eigenkompetenz und wieder das Selbstbewusstsein ins Spiel. Diese pädagogische Ausrichtung wird unterstützt durch eine gute Ausstattung und aktuelle Medien. Das verstehen wir unter einem modernen Unterrichtskonzept.

Was ist noch anders?

Zelzner: Wir bieten die Kombination von Wechseln zwischen Einzel- und Ensemble-Unterricht und flankierend Kurse in Musiktheorie wie Harmonielehre und Gehörbildung an. Wir praktizieren niederschwellig das Zusammenspiel. Einige Ensembles haben auf diese Weise den Weg zur eigenen Band gefunden.

Es gründete sich auf diese Weise schon eine bekannte Band?

Mertens: Ja, da ist beispielsweise das Horst Hansen Trio, das sich bei uns gefunden hat. Die Band besteht aus fünf Mitgliedern, die die Geschichte des Krefelder Trompeters Horst Hansen fortschreiben. Das Quintett aus Bass, Gitarre, Drums, Piano und Saxophon besteht in dieser Form seit 2010. Sie spielen bei unserer Geburtstagsparty.

Wer spielt noch bei der Geburtstagsparty?

Mertens: Es sind allesamt Musiker aus unserem Haus. Beispielsweise The Phattbacks, Echoes of Eris und unsere Schul-Ensembles.

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