Auch der dritte Angeklagte gesteht

Urteile zu Hülser Volksbank-Überfall stehen kurz bevor.

Krefeld. Der Prozess um den Überfall mit Geiselnahme und räuberischer Erpressung auf die Volksbank-Filiale an der Tönisberger Straße in Hüls, der letztlich ohne zählbare Beute von den Tätern abgebrochen worden war, geht am Landgericht in die Endphase. Die Urteile sollen am nächsten Verhandlungstag, 10. März, gesprochen werden.

Nachdem die Angeklagten Hans Willi D. (57) aus Goch und Rainer O. (66) aus Kempen die Tat vom 25. Juni 2008 gestanden hatten, lenkte am Freitag auch der Dritte im Bunde, Manfred S. (36) aus Espelkamp ein. Er gab über seinen Verteidiger eine Erklärung ab, ebenfalls an dem Überfall beteiligt gewesen zu sein: "Es war das Dümmste, was ich je in meinem Leben gemacht habe." Seine beiden hochverschuldeten Freunde Rainer und Hans Willi hätten ihn bedrängt, eine Bank zu überfallen. "Ich wollte nicht mitmachen." Das Geld sollte später im Keller von Rainers Schwester gelagert werden.

Der psychiatrische Gutachter kam zu dem Ergebnis, D. habe einen Hang zu weiteren Straftaten. Er sei innerlich haltlos gewesen, habe keine Arbeit und bemühe sich nicht darum: "Er ist immer geständig, macht aber nach Verbüßung der Strafen immer da weiter, wo er vorher angefangen hat und steigert dabei noch sein Gewaltpotenzial." Die Staatsanwältin beantragte für D. eine Strafe von acht Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung, für die beiden weiteren Angeklagten sieben und sechs Jahre Freiheitsentzug. Ein Befangenheitsantrag des Verteidigers von D. gegen den Gutachter lehnte die Kammer ab.

Das Trio war schon oft mit dem Gesetz in Konflikt geraten. D., mit dem längsten Vorstrafenregister, ist mit 22 Jahren erstmals straffällig geworden. Er sitzt seit dem 32. Lebensjahr fast ununterbrochen im Gefängnis, unter anderem wegen Urkundenfälschung, Scheckkartenbetrug, Hehlerei und Einbrüchen. Selbst im offenen Vollzug wurde er beim Missbrauch von Kreditkarten erwischt.

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