Apotheker-Protest gegen Krankenkassen

Am Mittwoch fand ein Warnstreik statt.

Krefeld. Patienten und Kunden in den Krefelder Apotheken wurden gestern nicht so zügig bedient wie gewohnt. Teilweise kam es zu längeren Wartezeiten. Der Grund: Die Apotheker riefen gestern zwischen 10 und 12 Uhr zu einem Warnstreik auf. Ein Teil des Personals unterrichtete die Kunden über Sinn und Zweck der Aktion und stand deshalb vor und nicht hinter der Theke.

„Wir protestieren gegen die Gesundheitspolitik der Krankenkassen“, stand in der Apotheke am Ponzelar auf einem großen Plakat. Sie wird von Wolfgang Boventer, dem Vorsitzenden des Apothekerverbandes Linker Niederrhein, geführt. Er hoffte gestern auf die Solidarität der anderen 64 Krefelder Apotheken-Inhaber.

„Wir Apotheker erhalten bisher 8,10 Euro für die Übergabe jedes verschreibungspflichtigen Medikamentes. Seit dem 1. Januar 2011 gehen davon aber 2,05 Euro als Zwangsrabatt an die Krankenkassen. Zuvor hatte dieser Betrag bei 1,75 Euro gelegen“, erklärt Wolfgang Boventer. Das bedeute einen Einnahmeausfall für alle Apotheker.

Der erhöhte Rabatt sollte eigentlich nur für zwei Jahre gelten und würde damit Ende dieses Monats auslaufen. Doch bei den Verhandlungen poche der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherer nun darauf, so Boventer weiter, dass nicht automatisch wieder der alte Wert von 1,75 Euro gelte, sondern dass die jetzigen 2,05 Euro als Ausgangspunkt für die neuen Verhandlungen dienen.

Boventer: „Die ersten Verhandlungen sind geplatzt. Es geht aber sicherlich noch in diesem Monat in die zweite Runde.“ Er betont auch, dass viele Apotheker mit der Beibehaltung des Kassenabschlags von 2,05 Euro in ihrer Existenz bedroht sind. „Vier haben in Krefeld bereits schließen müssen. In Elfrath gibt es schon keine mehr.“ cf

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