Verwaltungssitz Antworten auf die Stadthaus-Frage

Das sagen SPD, Grüne, Linke und Liberale zum Thema „Stadthaussanierung oder Neubau?“

Krefeld. Die Grünen haben die Meinungsbildung „Stadthaussanierung oder Neubau?“ weitgehend abgeschlossen. Für die denkmalgerechte Sanierung gebe es die „stärkeren Argumente“, sagt Daniel John. Schwer wiege die Verantwortung der Stadt für das Gebäude. „Wenn es wirtschaftlich haltbar ist, dann muss man sich dafür entscheiden.“ Dafür spreche, dass die Planungsstufe und Kalkulation der Gutachten schon sehr weit sei, ein Risikoaufschlag kalkuliert.

Die aktuelle Viel-Standort-Lösung für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, sagt John, sei teuer und die „allerschlechteste Lösung“. Der Vorteil eines Neubaus liege darin, dass er in Größe, Struktur und Standort von Anfang an neu auf die Bedürfnisse der Stadtverwaltung zugeschnitten werden könne. Aber all dies sei erst zu definieren, ein Bebauungsplan müsse noch aufgestellt werden. Auch John teilt die Bedenken der CDU. „Insgesamt ist die Zeitschiene da sehr unklar.“ Während die Tendenz zur Sanierung des Stadthauses klar ist, ist die Frage der Finanzierung bei den Grünen noch unentschieden. Eine private Finanzierung sei in seinen Augen „ultima ratio“, sagt John.

Für Basri Cakir und die Fraktion Die Linke ist klar: „Das Denkmal darf nicht abgerissen werden.“ Und: Es sollte von der Stadt genutzt und nicht an einen privaten Investor verkauft werden. Ebenso klar: „Wir sind strikt gegen ein ÖPP-Modell.“ Statt also einen privaten Investor für das öffentliche Objekt zu finden, sollte die Stadt alle Möglichkeiten ausloten, die eine städtische Finanzierung sowie Förderung und Kredite des Landes bieten.

Die Reihenfolge sei falsch, stellt Joachim C. Heitmann (FDP) fest. Zuerst müsse der Raumbedarf der Verwaltung festgestellt und geklärt werden, welche Einheiten in dem Haus untergebracht werden sollen, dann erst könne man eine Entscheidung fällen. Aber selbstverständlich habe die Stadt „eine Verantwortung für das Gebäude“. „Das Haus leer stehen zu lassen geht gar nicht und wäre unverantwortlich“, sagt Heitmann. Dass dies geschehe, wenn ein Neubau bezogen wird, ist in seinen Augen jedoch nicht bewiesen. „Es gibt immer wieder private Investoren, die sich für ein altes Gebäude begeistern können“, sagt er und nennt den Mies-van-der-Rohe-Businesspark als Beispiel. „Hat die Stadt ernsthaft einen freien Verkauf versucht und den Markt abgetastet?“ Bei der Umsetzung legt er sich fest: Ein Generalunternehmer müsse das Projekt realisieren, die neue Feuerwache gilt der FDP als vorbildlich.

„Die Tendenz der SPD-Fraktion geht klar in Richtung einer Sanierung des Stadthauses am Konrad-Adenauer-Platz“, berichtet Benedikt Winzen, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Krefeld. „Dabei sollte auf die Realisierung im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft gesetzt werden.“ Zwar habe man noch keine finale Entscheidung getroffen, jedoch stelle sich auf Grundlage der bisherigen Fakten und Gutachten die Sanierung im sogenannten ÖPP-Modell als sinnvollste Variante dar. Dies sei das Ergebnis der bisherigen Gespräche und Diskussionen, die intern und mit der Fachverwaltung geführt worden sind.

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