Angeln : Angler lassen 10000 Fische in den Elfrather See in Krefeld
Der Angelsportverein Bayer Uerdingen hat den Fischbesatz vorgenommen – das freut Raubfische und die Kormorane.
„Bloß nicht schon wieder so viele Brassen“, sagt Uwe Michels, als er um den Anhänger des mit mehreren großen Wassertanks befüllten Autos am Elfrather See herumläuft. Michels ist Gewässerwart des Angelsportvereins Bayer Uerdingen und Brassen sind anscheinend nicht seine Lieblingsfische. „Keine Sorge, Uwe. Da sind nur Rotaugen drin“, sagt Marcel Friese, der 2. Vorsitzende des Angelvereins aus Uerdingen. Gemeinsam mit zwei weiteren Vereinsmitgliedern helfen die beiden Krefelder, die wichtige Fracht möglichst unbeschadet im seichten Gewässer des Elfrather Sees einzusetzen. Eine Tonne Fisch haben die Vereinsmitglieder bestellt, um den Fischbestand im Gewässer im Nord-Westen von Krefeld aufzufüllen.
Finanziert wird die nicht ganz günstige Aktion allein durch die Gelder der rund 100 Mitglieder beim Angelsportverein in Uerdingen. Doch was genau ist ein Fischbesatz? „Meist einmal im Jahr setzen wir hier Weißfisch ein. Jährlich sind es rund 400 Kilogramm Fisch. In diesem Jahr ist es mehr gewesen, weil wir coronabedingt im Vorjahr keine Fische erhalten konnten und zudem der Kormoran gerade am Elfrather See für viel Verlust gesorgt hat in den vergangenen Monaten“, erklärt Marcel Friese. Abzuschätzen, wie viele Fische es insgesamt sind, die an diesem Mittag ins Wasser gelassen werden, ist auch für die erfahrenen Angler schwer. Rund 10 000 schuppige Exemplare werden es schon sein, sind sich die Hobbyangler aber einig. „Du kannst ja mal nachzählen“, sagt Uwe Michels zu einem jungen Tierfreund, der den Anglern beim Besatz hilft.
Angler sind auf Raubfische
wie Hecht und Zander aus
Rotaugen in allen Größen und Gewichtsklassen werden zu Wasser gelassen. Die Angler sind zufrieden. „Die Qualität ist gut“, heißt das dann fachmännisch. Übersetzt heißt es: Die Fische, die aus lokalen Gewässern stammen, haben den Transportweg gut überstanden. Einige Exemplare müssen den Schock, der beim Eintauchen ins frische Wasser des Elfraher Sees (rund sechs Grad aktuell) aber erst einmal verkraften. Die Tiere liegen teilweise auf der Seite, wenn sie mit dem großen Kescher von den Anglern behutsam ins Seewasser geleitet wurden. „Das ist der Stress. Sauerstoffgehalt und Temperatur sind im See teilweise ganz anders als in den Transportboxen“, berichtet Marcel Friese.