Angeklagter leugnet Handel mit Kokain

Im Prozess um einen Kokainhändlerring hat am Freitag ein weiterer Angeklagter sein Schweigen gebrochen. Über seine Verteidigerin ließ er eine Erklärung verlesen, in der er seine Tatbeteiligung größtenteils bestritt.

„Ich habe keinerlei Straftaten begangen“, hieß es darin. Die Staatsanwaltschaft habe die mitgeschnittenen Gespräche völlig falsch bewertet. Vermeintliche Code-Wörter seien nicht benutzt worden, sondern hätten genau das gemeint, was die Worte auch in Wirklichkeit heißen. Wenn er etwa mit seinem Bruder über die Arbeit gesprochen habe, sei auch diese gemeint gewesen — und zwar eine legale.

Der Angeklagte sagte aber auch, dass sein Bruder ihm mehrere Männer, die wie er aus Albanien kamen, vorgestellt habe. Denen habe er mit seinem Bruder Unterschlupf in seiner Wohnung gewährt. Nachdem sie längere Zeit bei ihm in der Wohnung verbrachten, Marihuana rauchten und nicht wirklich Anstalten machten, einen Job zu finden, keimte in ihm der Verdacht auf, dass sie ihr Leben vielleicht mit Straftaten finanzieren könnten. Er habe dabei aber an den Handel mit der „leichten“ Droge Marihuana gedacht. Er selber will mit dem Handel aber nichts zu tun gehabt haben.

Im Jahre 2011 sei er nach mehreren Zwischenstationen aus Albanien nach Deutschland gekommen, um eine bessere Arbeit zu finden und Geld zu verdienen. Ein Jahr später habe er als Abhängiger Drogenkontakt gehabt. Daraufhin habe er seinen Job verloren und Straftaten begangen. Nachdem er bis 2015 deswegen in Haft saß, habe er aber kein Rauschgift mehr genommen.

Neben ihm sitzen fünf Männern im Alter von 24 bis 41 Jahren auf der Anklagebank. Einige haben eine Beteiligung am Kokainhandel schon eingeräumt. Bis Februar 2017 sollen mehr als 2,3 Kilogramm Kokain vor allem in der Innenstadt verkauft worden sein. Dann klickten die Handschellen. sp

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