Angeklagte sollen Opfer gequält haben

Zwei junge Männer stehen seit gestern vor dem Landgericht.

Angeklagte sollen Opfer gequält haben
Foto: Peter Steffen

Menschenraub, Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Raub sind die Delikte, wegen derer sich zwei junge Männer seit Donnerstag vor dem Landgericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden 17- und 25-Jährigen vor am 1. Februar 2015 in einer Krefelder Wohnung auf einen Mann losgegangen zu sein. Mit mehreren Mittätern sollen sie auf ihn eingeschlagen und -getreten haben. Sie sollen ihm sein Handy, Tablet und seine Bankkarte abgenommen und ihn aufgefordert haben, jemanden zu nennen, der bereit sei, ein Lösegeld für ihn zu zahlen.

Als dem Opfer niemand einfiel, sollen ihn die Angeklagten über einen Zeitraum von sechs Stunden in der Wohnung gequält haben. Danach hätten sie ihn laut Anklage zu einer Bankfiliale nahe des Krefelder Hauptbahnhofs gebracht, wo das Opfer Geld abheben sollte. Dort machte er lautstark auf sich aufmerksam, woraufhin die Angeklagten die Flucht ergriffen. Der Mann habe eine Platzwunde am Nasenbein und Schürfwunden im Gesicht davon getragen. Der 25-jährige Angeklagte räumte einen Teil der Vorwürfe ein. Er ließ durch seinen Verteidiger erklären, dass er und andere das Opfer geschlagen hätten. Das sei damals passiert, weil der Angegriffene mit der Freundin eines Mittäters geschlafen haben soll. „Das Geschehen in der Wohnung hat dann eine Eigendynamik entwickelt“, verlas der Rechtsanwalt.

Der Angeklagte bedauere, dass er so gehandelt hat, wie wohl auch auf einem Video zu sehen sein wird. Er sagte bereits am Donnerstag, dass er sich bei seinem Opfer entschuldigen und für ihn ein Schmerzensgeld in Höhe von 1000 Euro auftreiben will. Das Verfahren wird fortgesetzt. sp

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