Krefeld Andrea Bergs Dauerkarte verärgert Fans der Pinguine

Viele Fans und Pinguine-Songschreiber Wolfgang Jachtmann kritisieren die großzügigen Geschenke der Krefeld Pinguine für den Schlagerstar. Der Verein will die Wogen glätten.

Andrea Berg hat vom KEV eine Dauerkarte auf Lebenszeit erhalten.

Andrea Berg hat vom KEV eine Dauerkarte auf Lebenszeit erhalten.

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Krefeld. Eine Dauerkarte auf Lebenszeit. Dazu noch mit allen Unterschriften der aktuellen Mannschaft. Obendrauf ein KEV-Trikot mit eigenem Namen-Flock. Überreicht von Pinguine-Geschäftsführer Karsten Krippner, Trainer Franz-David Fritzmeier und Publikumsliebling Daniel Pietta: Für einen Fan der Krefeld Pinguine könnte es wohl kaum ein größeres Geschenk geben. Eben dieses hat ausgerechnet die erfolgreiche Schlagersängerin Andrea Berg gestern medienwirksam überreicht bekommen. Das kam nicht bei allen Pinguine-Fans gut an. In den Sozialen Netzwerken hagelt es Kritik für die Schwarz-Gelben

Der digitale Ansturm ließ nicht lange auf sich warten. Unter dem Facebook-Post der Schwarz-Gelben zu der Dauerkarten-Übergabe hagelte es Kritik für die PR-Aktion. „Dauerkarte auf Lebenszeit? Glaube die liebe Frau Berg hat genug Geld! Vielleicht sollte sie sich mal lieber eine kaufen und die Pinguine unterstützen!“, schrieb ein User. Ein anderer kritisierte süffisant: „Jetzt weiß man auch, warum man immer mehr für die Eintrittspreise (Topzuschlag) zahlen muss, wenn solche Leute wie Frau Berg Dauerkarten auf Lebenszeit erhalten. Was passiert denn mit dem Platz, wenn Sie nicht zum Spiel geht? Hoffe, dass sie die Karten nicht übertragen darf.“

Besonders verärgert zeigte sich Musiker Wolfgang Jachtman über die Geschenke für die Krefelder Schlagersängerin. „Wenn man bedenkt, dass ich als Komponist und Texter vom ‚Lied der Pinguine‘ noch nicht einmal ein Dankeschön, geschweige denn eine einzige Eintrittskarte oder sonstige Aufmerksamkeit vom Vereinsvorstand erhalten habe, ist das schon eine beeindruckende Geste“, schreibt Jachtmann auf seiner Facebookseite. Die WZ hakte bei Jachtmann nach. „Ich habe überhaupt nichts gegen Andrea Berg. Wir haben bereits gemeinsam auf der Bühne gestanden und ich finde, sie ist ein toller Mensch. Aber diese Geschenke stehen in keiner Verhältnismäßigkeit zu der Art und Weise, wie mit mir oder anderen ehrenamtlichen Helfern vonseiten der Pinguine in der Vergangenheit umgegangen wurde“, macht Jachtmann seinem Ärger Luft.

Das „Lied der Pinguine“ komponierte Jachtmann 2011 anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums der Schwarz-Gelben. Der Song wurde seitdem regelmäßig vor den Spielen des KEV gespielt und hat Kultstatus bei den Anhängern. Die im Refrain gesungene Textpassage „ein Pinguin steht nie allein“ wird von den Fans oftmals als inoffizielles Vereinsmotto angesehen. Im Internet erhält der Musiker Verständnis für seinen Ärger.

Pinguine-Geschäftsführer Karsten Krippner versucht, die Wogen zu glätten und erklärt: „Die Dauerkarte auf Lebenszeit für Andrea Berg ist eher symbolisch zu betrachten, sie wird keinem ihren Platz im Stadion wegnehmen. Sollte sie einmal in Krefeld sein und wir parallel ein Spiel haben, wird sie immer herzlich eingeladen sein, bei uns im Businessbereich die Partie zu schauen. Andrea Berg ist eine Botschafterin für Krefeld und die Krefeld Pinguine sind es auch. Also hat sich diese Aktion einfach angeboten.“

Auf die Vorwürfe von Wolfgang Jachtmann reagiert der Pinguine-Geschäftsführer gelassen: „Ich kenne den Vorfall nicht. Herr Jachtmann kann sich aber jederzeit gerne bei mir melden und ich lade ihn zu einem unserer Spiele ein.“

Fazit: Auch wenn die Dauerkarte nur symbolisch verliehen wurde, ist die PR-Aktion mit Andrea Berg für die Pinguine nicht so wirklich geglückt.

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