Amtsgericht: Totschläger in der Socke versteckt

Krefeld. Ob er dieser politischen Meinung sei, fragt der Amtsrichter einen 23-jährigen. Der antwortet mit einem zögerlichen „Nein“. Er habe mal Freunde aus der rechten Szene gehabt, sich von denen aber losgesagt.

Grund der Verhandlung war, dass der Krefelder am 15. Mai 2010 kurz nach Mitternacht einer Polizeistreife mehrfach den „Hitlergruß“ gezeigt und „Sieg Heil“ gerufen hatte.

Der Angeklagte legt ein Geständnis ab. Er sei betrunken und mit „rechten“ Freunden unterwegs gewesen. Im Prozess werden noch weitere Straftaten verhandelt, die er im Herbst 2010 begangen hatte.

Da war er mehrmals beim Schwarzfahren erwischt worden, hatte eine Scheibe eingeschlagen und Polizisten beleidigt. Schließlich hatte er noch Schokolade in einem Supermarkt gestohlen. Bei seiner Festnahme fanden die Beamten in seiner Socke einen Totschläger — eine Waffe nach dem Waffengesetz.

Die Quittung für alles: Elf Monate Haft auf Bewährung und 250 Stunden gemeinnützige Arbeit. Der 23-Jährige wird nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt. Weil er keinen festen Wohnsitz hatte, war er im Februar wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft gesetzt worden.

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