Ampel-Koalition will Hüls regieren

SPD, Grüne und FDP planen Kooperation. Butzen könnte Reuters als Bezirksvorsteher ablösen.

Philibert Reuters (CDU) könnte seine Hausmacht in Hüls verlieren.

Philibert Reuters (CDU) könnte seine Hausmacht in Hüls verlieren.

Foto: Bischof (2), Archiv abi

Krefeld. Verliert Philibert Reuters seine Hausmacht? Alle Anzeichen sprechen dafür, dass der CDU-Fraktionschef im Rat am Dienstag als Bezirksvorsteher in Hüls von Hans Butzen (SPD) abgelöst wird. Der Bezirksvertretung liegen dann zwei Listenvorschläge vor, bei denen eine Koalition aus SPD (5 Vertreter), Grünen (2) und der FDP (1) die knappe Mehrheit von acht Stimmen hat.

Die Partner haben sich auf ein 22-Punkte-Programm für die nächsten sechs Jahre geeinigt. „Die Programmatik war die Grundlage für personelle Vorschläge, die wir vorlegen“, betont Butzen. Als Butzens Stellvertreter sind Günter Föller (Grüne) und ein Vertreter der CDU vorgesehen.

Föller betont: „Die Entscheidung dafür ist basisdemokratisch erfolgt. Die Grüne Basis war eingebunden.“ Freidemokrat Klaus-Dieter Ohlig begründet seinen Schritt in die Ampel-Koalition so: „Er ist das Ergebnis vieler Gespräche, auch mit der CDU. Ich hoffe, in dieser Konstellation mehr für Hüls bewegen zu können als in den letzten Jahren.“ Er werde sich vor allem für eine Verbesserung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) einsetzen.

Dieser Punkt steht auch an erster Stelle der Kooperationsvereinbarung. Durch die Einrichtung eines zweiten Ringbusses soll Hüls besser angebunden werden. Das gelte auch und insbesondere an den Wochenenden. Die Gleisführung der Straßenbahn Linie 044 soll bis zum Depot zweigleisig ausgebaut werden. „Damit lassen sich die Taktzeiten der Bahn erhöhen“, so Ohlig.

Grundsätzlich will die neue Koalition an einer Verlängerung der Straßenbahn bis zum alten Hülser Bahnhof festhalten. „Städtebaulich aufgewertet werden muss das Bahnhofsumfeld, ohne spätere verkehrliche Lösungen zu verhindern“, betont Günter Föller von den Grünen. Statt das Baugebiet Südwest, wie es im neuen Flächennutzungsplan ausgewiesen ist, umzusetzen, wollen SPD, Grüne und FDP vorrangig Baulücken innerhalb von Hüls durch kleinteilige Bebauungspläne schließen.

Nach West und Uerdingen wird in Hüls voraussichtlich die dritte von neun Bezirksvertretung von der SPD dominiert. Bisher war dies nur in Süd und Fischeln der Fall. Bei den in der nächsten Woche beginnenden Sitzungen der Stadtparlamente könnten fünf weitere folgen — allerdings nur, wenn die Vertreter der Grünen und Linken mitziehen.

Anders sieht es im Bezirk Ost aus. Dort herrscht ein Patt von je sieben Stimmen für die CDU/FDP und SPD/Grüne. Das spricht für eine große Koalition — es sei denn, es bilden sich Bündnisse mit den AfD-Vertretern.

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