Ammoniak-Gestank beunruhigt Gelleper
Messungen bestätigen geringe Mengen der Chemikalie in der Luft, der für beißenden Geruch sorgt. Woher dieser kommt, ist bisher unklar.
Krefeld. Den Anwohnern in Gellep-Stratum stinkt’s gewaltig. Ein immer wiederkehrender, stechender Geruch liege seit Tagen in der Luft, klagt Klaus Jagusch. „Das kommt schlagartig, ist dann für ein, zwei Stunden da, und dann riecht man plötzlich nichts mehr“, erzählt Jagusch, der auf der Krummestraße im Ortsteil wohnt. „Am Morgen bin ich sogar davon wachgeworden, weil der Gestank nachts durch die geöffneten Fenster in meine Wohnung gezogen ist. Es stinkt nach Gummi oder Ammoniak, so stark, dass meine Augen davon tränen.“
Auch Nachbarn beschwerten sich über den beißenden Geruch, sagt Jagusch, der „seit Ende Mai immer mal wieder kommt, in Schüben, am heftigsten aber seit Anfang August“. Andere schreiben auf Facebook, dass sie selber nichts davon riechen. Laut Jagusch ist vor allem der nordöstliche Teil Gellep-Stratums betroffen. Sonntagabend rückten zwei Messfahrzeuge des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) aus.
Die Messungen hätten den Verdacht auf einen Austritt von Ammoniak, einer gasförmigen Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff, in der Luft bestätigt, erklärt eine Lanuv-Sprecherin. „Allerdings in so geringen Mengen, dass kein Grenzwert überschritten wird und keine Gefährdung für die Gesundheit, etwa in Form von Schleimhautreizungen besteht“, erklärt die Sprecherin. Unangenehme Folgen habe der Gasaustritt dennoch, „weil man Ammoniak bereits in sehr geringen Konzentrationen riechen kann“.
Die Bezirksregierung als Überwachungsbehörde hatte das Lanuv am Sonntag alarmiert. Geruchsbelästigungen wie diese seien in Gellep-Stratum bereits häufiger vorgekommen, bestätigt auch die Sprecherin des Landesamtes.
Der Bericht mit den Auswertungen der Messungen sei am Montag an die Bezirksregierung übermittelt worden. „Seit Anfang Juni haben uns zahlreiche Beschwerden über Geruchsbelästigungen im Bereich Gellep-Stratum erreicht. Das stellt eine Belastung für die Bürgerinnen und Bürger dar“, heißt es aus der Pressestelle in Düsseldorf. „Da in den Beschwerden unterschiedliche Gerüche beschrieben wurden und die Windrichtung sich in dem fraglichen Zeitraum verändert hat, gehen wir ziemlich sicher von mehreren Verursachern aus. Zuständigkeitshalber sind deshalb auch die Stadt Krefeld und das Lanuv mit dem Thema befasst.“