Alte Möbel erinnern Demente an gute Zeiten

Die Heilsarmee hat ihr Angebot für altersverwirrte Kranke erweitert und ihr Haus umgebaut.

Krefeld. Wenn Menschen emotionale, soziale und kognitive Fähigkeiten verlieren, kann das ein Fall von Demenz sein. Das Altenpflegeheim der Heilsarmee im Gösta-Blomberg-Haus an der Voltastraße hat die Betreuung dementer Menschen ausgeweitet und dafür umgebaut.

Seit etwa zwei Jahren arbeitet das Pflegeheim mit Gerlinde Strunk-Richter, einer Demenzfachberaterin, zusammen. "Wir haben ein Konzept erarbeitet, um auf jeden einzelnen Patienten einzugehen", erklärt Gisela Reith, die Heimleiterin.

Der Mensch steht dabei im Vordergrund stehen, nicht seine Erkrankung. Durch das neue Konzept werden die Bewohner in ihrer Situation erreicht. Sie bekommen Aufmerksamkeit bei Einzeltherapien oder können sich kreativ betätigen.

Aus einem kleinen Aufenthaltsraum ist ein großer Wohnbereich geworden. Die Möbel aus den 30er Jahren sollen die Erinnerung anregen. "Wir haben den Raum viel heller gestaltet", erklärt Architekt Alexander Littge. Zum Garten hin ist ein kleiner Aufenthaltsraum mit großer Fensterfront geschaffen worden, für die Bewohner, die nicht an den Angeboten teilnehmen.

Das Konzept richtet sich an drei Gruppen, je nach Grad der Erkrankung. Bettlägrige Menschen bekommen eine Einzelbehandlung, sie können im Bett malen oder werden massiert. Menschen mit einer leichten oder mittleren Erkrankung können sich in Gruppen beschäftigen. "Menschen mit Demenz haben eine innere Unruhe, wir geben ihnen die Möglichkeit, diese in der Gruppe zu nutzen", sagt Paul Martin Meinhard von der Pflegedienstleitung.

Das Pflegeheim hat für die neuen Aufgaben 15 Mitarbeiter weitergebildet und noch drei weitere Fachkräfte eingestellt, wie eine Physiotherapeutin und eine Altentherapeutin. "Wir legen viel Wert auf qualifizierte Betreuer, mindestens zwei sind bei jeder Gruppe, je nach Größe auch mehr", erklärt Meinhard.

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