Krankenhaus Alexianer: Neue Hoffnung für Suchtkranke

Die Klinik für Abhängigkeits— und Suchterkrankungen bietet Erkrankten ein positives Umfeld durch neue Räumlichkeiten.

Krankenhaus: Alexianer: Neue Hoffnung für Suchtkranke
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. „Früher war das hier ein einziges Durcheinander. Die Stationen waren wild verteilt und man hatte lange Wege. Durch die räumliche Zusammenfassung und die Verbesserung der Unterbringung, schaffen wir auch für die Patienten neue Heilungsperspektiven“, sagt Frank Jezierski, Pressereferent des Alexianers.

Es ist eine schwerwiegende Erkenntnis, die rund 916 Krefelder im Jahr 2015 haben — sie sind suchtkrank und wollen diese Erkrankung in einem akuten Entzug bezwingen. Die Erfolgschancen bei einer Entgiftungstherapie, die durchschnittlich zwölf Tage dauert, sind jedoch ohne anschließende Rehabilitationsmaßnahmen ernüchternd. Rund 90 Prozent der Patienten werden anschließend wieder rückfällig.

„Wir erleben bei Suchtpatienten ein gemindertes Selbstwertgefühl. Diesem kann man durch einen wertschätzenden Umgang und eine gute Unterbringung während des Aufenthalts entgegenwirken“, schildert Dr. Helmut Eich, Chefarzt der Klinik.

Mit dem alten Konzept der „Schocktherapie“ sei nun Schluss. Die Horrorvorstellung des Entzugs werde einer freundlichen Atmosphäre weichen, erklärt Eich.

Vor sechs Jahren hat Dr. Helmut Eich die Leitung der Klinik übernommen und strebt seitdem eine räumliche Zusammenfassung der Entzugs- und Rehabilitationsstationen an. „Wir haben im Angebot für Krefeld ein umfassendes und nahtloses Auffangnetz geschaffen“, sagt Eich. Für eine anhaltende Abstinenz der Patienten sei ein sich direkt anschließender Aufenthalt in der Rehabilitation sehr wichtig.

„Immer wieder erleben wir, dass der Verzicht auf die abhängigmachenden Substanzen im Entzug zwar funktioniert, aber durch die Konfrontation mit der Realität schwierig wird“, erklärt Dr. Helmut Eich. Obwohl sie sich für die Rehabilitation angemeldet hätten, würden die Suchterkrankten nach einer kurzen Zeit zuhause, in 70 Prozent der Fälle ihren Platz nicht antreten. „Patienten können nun nahtlos vom Entzug in die Rehabilitation übergehen“, stellt Eich in Aussicht.

Durch die Umstrukturierung konnten die Plätze für die ganztägige ambulante Rehabilitation von fünf auf zwölf aufgestockt werden. „Die ganztägige ambulante Betreuung ermöglicht den Patienten, dass sie während der Therapiezeit zuhause schlafen können und auch die Wochenenden dort verbringen“, schildert Frank Jezierski, Pressereferent des Alexianers.

Insgesamt sind innerhalb von sechs Wochen sieben Stationen achtmal in einem Ringtausch umgezogen, um die Standortverlagerung der Klinik für Abhängigkeits- und Suchterkrankte zu ermöglichen. „Umso glücklicher bin ich nun, dass unseren Patienten noch bessere Umstände für ihre Genesung geboten werden“, betont Dr. Helmut Eich.

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