Krefeld AfD-Boykottaufruf: Islamische Union lobt Krefelder

Mesut Akdeniz von der Dachorganisation türkischer und religiöser Vereine spricht von „einem wichtigen Zeichen“.

 Mesut Akdeniz, Vorsitzender der Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung, begrüßt die zahlreichen Wortmeldungen des Entsetzens im Anschluss an eine AfD-Veranstaltung.

Mesut Akdeniz, Vorsitzender der Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung, begrüßt die zahlreichen Wortmeldungen des Entsetzens im Anschluss an eine AfD-Veranstaltung.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Mesut Akdeniz, Vorsitzender der Union der türkischen und islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung, zeigt sich erfreut über die „klare Haltung der Krefelder und Krefelderinnen, die dem Aufruf vom AfD-Bundestagsabgeordneten Kay Gottschalk entgegengetreten sind“. Der hatte bei einer Veranstaltung in Krefeld dazu aufgefordert, türkische Läden zu boykottieren, da sie alle auf Erdogan abführen.

Akdeniz begrüßte die zahlreichen Wortmeldungen des Entsetzens im Anschluss an die AfD-Veranstaltung: „In Zeiten, in denen aggressive Türken- und Islamfeindlichkeit in Deutschland immer stärker Fuß fasst, freue ich mich über die klare Haltung unserer Stadt.“ Die schnelle und entschiedene Reaktion auf den hasserfüllten Aufruf sei ein wichtiges Zeichen, dass „die bundesweit wütende Fremdenfeindlichkeit in Krefeld keinen Platz hat“. Es sei „höchste Zeit, dass der Rassismus, der sich unter dem Deckmantel der Kritik an Erdogan versteckt, endlich als das bezeichnet wird, was er ist“. Für Rassismus, „egal mit welcher vermeintlichen Begründung“, dürfe es keine Duldung geben, so Akdeniz.

Durch Tatenlosigkeit und fehlende Konsequenzen könnten sich radikalisierte Kräfte ermutigt fühlen. „Das darf nicht passieren und ich bin froh, dass wir das in Krefeld verhindern können“, erklärte Akdeniz weiter. „Der Eingriff in den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb der türkischen Geschäftsleute ist ein boshaftes und fremdenfeindliches Vorhaben. Die Äußerung von Herrn Gottschalk ist eine Schandtat und offenbart seine Gesinnung, die mit einer einfachen Entschuldigung nicht wiedergutzureden ist.“

Die Kritik an einem Politiker wie Erdogan dürfe keinen Rassismus legitimieren und zum fremdenfeindlichen Extremismus übergehen.

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