Krefeld : Ärger um geplünderte Altkleidercontainer
Die Diebe lassen die Stellplätze vermüllt zurück, gefasst werden sie aber nur selten.
Krefeld. Die beiden Altkleidercontainer an der Humboldtstraße sehen aus als wäre nichts geschehen. In rotem Design und auf sauberem Untergrund stehen die Großbehälter in der Kurve und warten darauf, von Bürgern mit ihrer ausrangierten Kleidung befüllt zu werden. Doch vor kurzem luden die Sammelstationen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hier nicht dazu ein, Habe zu spenden.
Unbekannte hatten sie geplündert und die Reste im Umkreis verteilt zurückgelassen. Dass Altkleider aus Containern entwendet werden, ist leider keine Seltenheit, weiß DRK-Kreisgeschäftsführerin Sabine Hilcker. „In den meisten Fällen versuchen die Diebe durch die Klappen an die Kleidung zu kommen“, erklärt Sabine Hilcker die Vorgehensweise. Beliebt sei auch das „Herausangeln“ von Säcken, was an den Containern im Vergleich zum Aufbruch den kleineren Schaden verursache. Die Beutel würden dann an Ort und Stelle aufgerissen und alles — in den Augen der Täter — Unbrauchbare zurückgelassen.
Doch auch ohne äußere Spuren wird bei der Leerung deutlich, wenn eine Plünderung stattgefunden hat, sagt Marwin Gedenk von L.G.R. Recycling, verantwortlich für die Altkleidercontainer des Arbeiter Samariter Bundes (ASB). „Es kommt häufig vor, dass Leute in die Container einsteigen und den Inhalt rauben. Dies sieht unser geschultes Personal sofort am Inhalt, da Säcke zerrissen sind und die Sachen im Container wild verteilt liegen. Um das Einsteigen zu verhindern, gibt es neue Container mit Doppelklappen, aber auch hier sind die Einbrecher recht innovativ, den Schutz zu umgehen.“
Den Schaden zu beziffern, ist schwierig. „Wenn Container durch Einbruch beschädigt werden und deshalb repariert oder ausgetauscht werden müssen, ist der Schaden natürlich höher als wenn nur etwas fehlt“, sagt Sabine Hilcker. In erster Linie bedauert sie den Schaden an der Allgemeinheit: „Die verwertbare Kleidung aus unseren Containern geben wir in der Kleiderkammer an Bedürftige aus. Alles andere wird an Recyclingunternehmen verkauft, sodass auch der Erlös in soziale Projekte fließen kann.“
Grundsätzlich geht sie davon aus, dass auch die Diebe bedürftig sind. Gerade bei jungen Ersttätern lässt sie Gnade vor Recht ergehen und sieht deshalb, wenn es sich vermeiden lässt, von einer Strafanzeige ab. Dennoch missbilligt sie die Übergriffe und stellt klar: „Wer auf Kleiderspenden angewiesen ist, bekommt sie unkompliziert und aufbereitet in der Kleiderkammer.“