Ältere Menschen wollen nicht isoliert wohnen

Innenstadt wird für Generation 55plus interessanter.

Krefeld. Seniorenheime im Grünen: So sah früher die Vorstellung vom schönen Lebensabend aus. "Die meisten Menschen wollen im Alter aber nicht isoliert wohnen", weiß Hans Jörg Rothen, Projektmanager bei der Bertelsmann Stiftung. Wie Ältere tatsächlich wohnen wollen, das ist eine Frage, die für Stadtplaner immer interessanter werden dürfte. So geht das Landesamt für Statistik davon aus, dass in Krefeld die Bevölkerung bis 2025 zwar abnehmen, es bei den Älteren aber einen Zuwachs geben wird.

Rothen: "Ältere Menschen möchten möglichst lange zu Hause wohnen - und das nicht nur barrierefrei, auch das Umfeld muss stimmen." Ansprüche, die in Krefeld so noch nicht ihre Erfüllung finden. Und Architekt Oliver Schröter hat ein Problem ausgemacht: "Der Wohnungsbestand der Innenstadt ist so nicht zukunftsfähig." So sei hier kaum ein Haus barrierefrei. Ein Manko, das nicht einfach zu beseitigen ist. Durch die Kleinteiligkeit der City sei ein Umbau eines einzelnen Hauses oft zu teuer, sagt Schröter. "Es müssten mehrere zusammengefasst werden." Ein Punkt, bei dem ein Quartiersmanagement hilfreich sein könnte.

Wie leerstehende Großgebäude umgenutzt werden können, macht ein ungewöhnliches Senioren-Projekt in Eschweiler vor. Im Kaufhaus Breuer aus den 1940er Jahren kann seit 2006 nur noch im Erdgeschoss eingekauft werden. In den Obergeschossen sind Wohnungen entstanden, die teils für eine Senioren-WG zu einer 210 Quadratmeter großen Einheit zusammengefasst worden sind, barrierefrei und mit Gemeinschaftsflächen.

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