Abwassergeld für das Museum

Die Ausschüttung des städtischen Eigenbetriebs Entwässerung fällt höher aus als erwartet. Ein Teil davon fließt zum Karlsplatz.

Krefeld. Die höher als kalkuliert ausfallende Ausschüttung des städtischen Eigenbetriebes Entwässerung wird teilweise für die gestiegenen Renovierungskosten des Kaiser-Wilhelm-Museums verwendet. Das schlug die Sondersitzung des Bauausschusses für eine Dringlichkeitsentscheidung des Rates vor.

Statt der erwarteten rund sechs Millionen Euro aus den Gewinnen der Abwassergebühren wurden an den Haushalt insgesamt 7,5 Millionen Euro ausgeschüttet. 690 000 Euro davon sollen die gestiegenen Kosten des Museumsumbaus ausgleichen. Ebenfalls in das Museum sollen zusätzliche 130 000 Euro fließen, die aus Einsparungen beim Bau der Kindertageseinrichtung am Krützboomweg stammen.

Nach dem Wegfall der Planungskosten für das Kunstdepot stehen für das Museum am Karlsplatz jetzt zusätzliche 870 000 Euro zur Verfügung. Damit könne, so stellte Baudezernent Martin Linne fest, der Zeitplan bis zur Neueröffnung des Museums 2014 eingehalten werden.

2009 hatte der Rat für den Umbau des Museums die reinen Baukosten auf eine Summe von 12,5 Millionen „gedeckelt“. Fachleute hatten bemängelt, dass bei der Renovierung eines Altbaus die Kosten kaum zu deckeln seien. Joachim C. Heitmann (FDP) sieht die Schuld beim Berliner Architekten Winfried Brenne. Im Gegensatz zu hiesigen Architekten sei bei ihm keine strikte Kostenkontrolle spürbar.

Sowohl die Liberalen als auch die SPD sprachen sich gegen die Verwendung der Mittel aus dem Entwässerungsüberschuss aus. Heitmann wünschte sich eine Konsolidierung des Eigenbetriebes. Hans Butzen (SPD) setzte sich sowohl für eine Senkung der Abwassergebühren ein, wie auch für höhere Rücklagen für die Instandhaltung der Kanäle, die in den kommenden Jahren notwendig seien. Philibert Reuters (CDU): „Wir dürfen den Zug Museumsumbau nicht wieder stehen lassen.“ Auch Heidi Matthias (Grüne) setzte sich dafür ein, um „schlimmeres Unheil zu verhindern.“

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