Fest Bunter Abschluss des Rosa Jahres

Die Veranstalter-Städte Krefeld und Venlo laden für Samstag zur großen Feier in den Niederlanden ein.

 In Venlo wird am 29. Juni der Roze Zaterdag gefeiert.

In Venlo wird am 29. Juni der Roze Zaterdag gefeiert.

Foto: Stadt Krefeld

Stolpersteinverlegungen, Vortrags- und Diskussionsabende, Puppentheater, Filmvorführungen und Sport- sowie gesellschaftliche Events – das Roze Jaar/Roze Zaterdag in Krefeld bot ein buntes und abwechslungsreiches Programm. „In den vergangenen Monaten haben wir fröhliche, aber auch ernste Veranstaltungen gehabt“, bilanziert Thomas Visser, Beigeordneter für Umwelt und Verbraucherschutz, Soziales, Senioren, Wohnen und Gesundheit. Derzeit laufen die Vorbereitungen für den abschließenden Höhepunkt am Samstag, 29. Juni, in Venlo.

„Erstmals gibt es mit Venlo und Krefeld einen grenzüberschreitenden Roze Zaterdag“, betont Visser. Die Organisatoren erwarten, dass zwischen 25 000 und 30 000 Besucher an diesem Samstag nach Venlo kommen. „Alle Krefelderinnen und Krefelder sind herzlich eingeladen, dieses Fest der Toleranz, Akzeptanz und des Respektes zu besuchen und gemeinsam mit der Venloer Bürgerschaft zu feiern“, so der Beigeordnete.

Schüler des Fabritianums realisieren Mahnmal

Der Roze Zaterdag in den Niederlanden ist eine jährliche Veranstaltung, um die Integration und Akzeptanz von Mitmenschen mit einer anderen sexuellen Ausrichtung zu fördern. Dieses gesellschaftliche Bestreben ist dies- und jenseits der Grenze immer noch notwendig. „Es vergeht wohl kaum ein Tag, an dem nicht an einer Krefelder Schule ,Du schwule Sau!’ zu hören ist. Diese alltägliche Diskriminierung gibt es noch“, sagt Thomas Tillmann, Lehrer am Uerdinger Gymnasium Fabritianum und Mitorganisator bei Krefelder Veranstaltungen im Rosa Jahr. Mit seinen Schülern hat er unter anderem ein Mahnmal realisiert, das nun auch in Venlo zu sehen sein wird.

„Es ist irrelevant, ob man hetero- oder homosexuell ist“, sagt Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstelle Krefeld. In den vergangenen Monaten hat sie mit Jugendlichen Projekte und Veranstaltungen über Homosexuelle und deren Verfolgung in der NS-Zeit durchgeführt. Bei einem grenzüberschreitenden Forschungsprojekt wurden die Biographien von Betroffenen untersucht. 

Nachdem sich Krefelder und Venloer bei ihren Aktionen und Veranstaltungen gegenseitig in den jeweiligen Städten besucht haben, steht nun das gemeinsame Abschlussfest an. Die Veranstaltung hat sowohl einen festlichen als auch einen gesellschaftspolitischen Charakter.

Traditionell beginnt der Roze Zaterdag mit einem interreligiösen Gottesdienst. Anschließend folgt eine Regenbogen-Parade durch die Stadt, die am Rathaus endet. Dort eröffnen Venlos Bürgermeister Antoin Scholten und Oberbürgermeister Frank Meyer um 13.30 Uhr offiziell die Veranstaltung, die erstmals in ihrer Geschichte gemeinsam von einer niederländischen und deutschen Stadt durchgeführt wird. 

Nach der Eröffnung beginnt um 12 Uhr (Programm bis 1 Uhr nachts) das umfangreiche Bühnenprogramm, bei dem auch die Krefelder Funkband „Mondo Mash up“ auftreten wird. In der Venloer Innenstadt findet zudem von 10 bis 17 Uhr ein Info-Markt statt, auf dem sich verschiedene Organisationen präsentieren, unter anderem das Museum Burg Linn mit dem virtuellen Spiel der Eroberung der Burg.

Ferner wird es eine „Kids-Area“ mit vielen Angeboten wie Schminken, Spielen und Singen für Kinder geben. Gegen 17.30 Uhr erfolgt die Schlüsselübergabe an die Stadt Leeuwarden, die den Roze Zaterdag 2020 ausrichten wird.

Jedes Jahr findet seit den 1970er-Jahren der Roze Zaterdag in einer anderen Stadt in den Niederlanden statt. Mit Krefeld und Venlo wurde er nun erstmals grenzübergreifend veranstaltet.

Weitere Informationen, auch auf Deutsch, und das gesamte Programm gibt es auf der folgenden Internetseite unter

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