Krefeld : Abschaffen des Zwarte Piet bleibt Thema
In Amsterdam haben Nikolaus-Helfer ihr Aussehen geändert. In Venlo bleibt man traditionell.
Krefeld. Was Knecht Ruprecht in Deutschland, ist viele Jahre in den Niederlanden und Belgien der Zwarte Piet gewesen. Ein Helfershelfer des Nikolaus beim Verteilen der Geschenke. Über die Jahrzehnte hat sich der niederländische Begleiter des Sinterklaas, wie der Heilige bei den Nachbarn heißt, dabei verändert — vom Buhmann und Knecht zum Kinderfreund. Um dann jetzt ganz abgeschafft zu werden. Denn seit Jahren läuft auf der anderen Seite der Grenze um den Zwarten Piet eine Rassismus-Debatte.
Die Diskussion hat dazu geführt, dass sich Städte wie Amsterdam mittlerweile zu einem Austausch entschieden haben. Statt des Zwarten Piet waren in diesem Jahr beim Einzug des Nikolaus in die Hauptstadt zum ersten Mal 400 Helfer in Kostümen unterwegs, die an das Aussehen spanischer Edelleute des 16. Jahrhunderts angelehnt sind. Die Organisatoren wollten nach eigenen Angaben damit das Nikolausfest „auf eine für alle akzeptable Weise feiern“.
Für die eine Seite ist der schwarze Gehilfe eine rassistische Karikatur, die nicht mehr zu akzeptieren ist, für die anderen ist er Teil der niederländischen Kultur und Tradition, die verteidigt werden muss. Jede Gemeinde geht mittlerweile anders mit dieser Frage um. Weil es in der heißen Phase der seit einem guten dutzend Jahren laufenden Diskussion sogar zu handfesten Auseinandersetzungen kam, wurden im vergangenen Jahr Nikolaus-Umzüge in einigen Städten von der Polizei mit mehr Einsatzkräften geschützt.