Autobahnausbau A57 bei Krefeld-Oppum: Neuer Lärmschutz kommt bald - Einschränkungen für den Verkehr

Krefeld · Autofahrer müssen bei Krefeld-Oppum wegen des Ausbaus der A57 in den nächsten Monaten mit Einschränkungen rechnen. Ein Überblick über die anstehenden Maßnahmen.

 In Fahrtrichtung Köln sind die neuen Stützen für die Lärmschutzwände an der A57 zwischen Oppum und der Raststätte Geismühle schon aufgestellt.

In Fahrtrichtung Köln sind die neuen Stützen für die Lärmschutzwände an der A57 zwischen Oppum und der Raststätte Geismühle schon aufgestellt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Stützen für die neue siebeneinhalb Meter hohe Lärmschutzwand im Rahmen des sechsspurigen Ausbaus der A57 zwischen der Anschlussstelle Oppum und der Tank- und Raststätte Geismühle stehen. Parallel zur alten Schutzwand, damit die Anwohner nicht ungefiltert den Lärm von bis zu derzeit 80 000 Fahrzeugen pro Tag mitbekommen. Die A57 gehört zu den stauträchtigsten Autobahnen in NRW. Deshalb wird sie insgesamt auf einer Länge von 63 Kilometern ausgebaut. Der Spatenstich für den Abschnitt Oppum bis Meerbusch ist am 29. April 2019 erfolgt. „Abseits der Autobahn sind die ersten Bauverträge für die Vorarbeiten abgeschlossen, weitestgehend bislang ohne große Beeinträchtigung des Verkehrs“, sagt Gregor Hürter, Medienbeauftragter des zuständigen Landesbetriebes Straßenbau NRW. Mit den neuen verschwenkten Fahrbahnen und Geschwindkeitsbegrenzungen wird sich das aber ändern.

Parallel werden zwei Entwässerungsanlagen gebaut

Der Landesbetrieb spricht nicht von Abschnitten, sondern von Bauverträgen, die für die verschiedenen Gewerke abgeschlossen sind. So kann auch parallel gearbeitet werden. Hierzu zählten zu Beginn die Baufeldräumung, die aktuell stattfindende Errichtung der Lärmschutzwand und die Herstellung von zwei Entwässerungsanlagen (bei Oppum und im Autobahnkreuz Meerbusch) für den kontrollierten Abfluss des anfallenden Oberflächenwassers. „Die Aufträge für die Entwässerungsbecken sind vergeben; wir brauchen noch bis Ende Juli für die Planung und die statischen Berechnungen, danach kann im August mit den Bauarbeiten begonnen werden“, sagt Bauleiter Michael Schumacher.

Derzeit werden zwischen der Anschlussstelle Oppum und der Geismühle die Beton-Sockel-Platten für die Lärmschutz-Wandteile gegossen. „Das erste Wandteil soll Ende Juli montiert werden“, so Schumacher.

Die geplanten Lärmschutzmaßnamen umfassen die Errichtung neuer, teil gebogener Lärmschutzwände von bis zu 7,5 Meter im Bereich Oppum und bis zu neun Metern Höhe im Gebiet Meerbusch-Bösinghoven. Zudem wird offenporiger Asphalt (Flüsterasphalt) eingebaut.

Von der Fahrbahnseite sind im Entwurf horizontale grafische Linien zu sehen, die die Assoziation von Dynamik, Weite und Geschwindigkeit hervorrufen, zur Stadtseite verlaufen die Linien vertikal, im Sinne von im Lot sein, geerdet und verwurzelt. In Höhe der Geismühle wird es Glaselemente geben, die den Blick auf das Denkmal freigeben.

Provisorische Brücke dient Fledermäusen zur Orientierung

Mitte August soll ein weiterer Bauvertrag starten. Die Brücke an der K6 wird erneuert. Mit dem Abriss dieser Brücke fallen zeitweise wichtige Orientierungspunkte für die ortsansässigen Fledermäuse weg. Eine provisorische Brücke für Fußgänger und Radfahrer dient den Fledermäusen während der Bauzeit als Anhalt für ihren Flug über die Autobahn. Zudem werden seitlich der A57 Überflughilfen installiert. Diese Zäune helfen den Tieren beim Bemessen ihrer Flugbahn über die Autobahn. Da der sechsspurige Ausbau einen Eingriff in die angrenzende Natur darstellt, ist in Krefeld-Traar eine Ersatzmaßnahme vorgesehen, um den Verlust der Lebensräume für Pflanzen und Tiere auszugleichen.

Wegen der Erneuerung des Bauwerks werden die beiden Fahrbahnen verschwenkt und die Geschwindigkeit herabgesetzt. An vier Wochenende muss der Verkehr vollständig gesperrt werden, unter anderem wegen des Abrisses der alten Brücke. „Der Bauvertrag mit dem größten Umfang, der neben dem eigentlichen sechsstreifigen Ausbau auch die Erneuerung des Bauwerks Bösinghovener Straße und die neue Lärmschutzwand bei Bösinghoven beinhaltet, wird im nächsten Jahr beginnen“, erklärt Hürter. „Die wesentlichen Arbeiten auf diesem 62 Millionen Euro teuren Abschnitts ,Oppum’ werden voraussichtlich im Frühjahr 2023 fertig sein“, sagt er.

Es folgt der sechs Kilometer lange Abschnitt „Krefeld“, der von Oppum bis zur Anschlussstelle Gartenstadt reicht. Baubeginn ist für Ende 2023 geplant.

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