A 57-Ausbau dauert bis 2026

Fachleute von Straßen.NRW erläutern in der Weinbrennerei Dujardin den Vorentwurf — und sprechen über das Thema Lärmschutz.

A 57-Ausbau dauert bis 2026
Foto: Lothar Strücken

Das Interesse war riesig, der Raum in der Weinbrennerei Dujardin proppenvoll. Der Grund: Fachleute von Straßen.NRW erläuterten den Vorentwurf zum Ausbau der „Hauptschlagader am linken Niederrhein“, der A 57, auf sechs Fahrstreifen. Ernüchterung machte sich breit, als das voraussichtliche Ende der Bauarbeiten zwischen den Anschlussstellen Oppum und Gartenstadt mit dem Jahr 2026 angegeben wurde. „Ob wir das noch erleben“, war eines der mit einem Schmunzeln geäußerten Bedenken älterer Besucher. „Bis dahin hat sich doch die Technik wieder geändert“ ein anderes.

Bis zur Fertigstellung ist vieles abhängig von langen Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Erschwert wird der Ausbau durch 15 Brücken auf dem 16 Kilometer langen Bereich“, sagt Athanasios Mpasios, Projektleiter bei Straßen.NRW.

13 Bauwerke davon werden neu erstellt, am aufwendigsten wird das im Schönwasserpark gestaltet. „Es soll eine neue, eine Stabbogenbrücke werden, die neben der bestehenden errichtet wird, so dass der Verkehr auch hier, wie überall, während der Erweiterungsarbeiten weiter fließen kann“, erklären die Fachleute. „Sie wird 19 Meter nach Osten gesetzt, so dass sie dann von der Wohnbebauung weiter entfernt ist.“

Gesamtkosten betragen 226 Millionen Euro

Ein großes Thema ist der Immissionsschutz. „Lärm- und Luftschadstoffe werden durch neue, höhere und teilweise längere Lärmschutzanlagen und lärmmindernde Fahrbahndecken — sprich: Flüster-asphalt — besser abgehalten. Zum Schutz der Anlieger erfolgt der Autobahnausbau überwiegend hinter den vorhandenen oder neuen Lärmschutzwänden.“

Wie wichtig der Lärmschutz genommen werde, zeigten die Kosten, berichten die Fachleute weiter. „Von 226 Millionen Gesamtkosten werden 74 Millionen für ihn ausgegeben. Die Lärmschutzwände werden zehn Meter hoch, haben aber, da sie auf einem Großteil der Strecke oben gebogen sein werden, eine reale Höhe von 7,50 Metern. An den Anschlussstellen sind die Wände gerade. Nachfrage eines Besuchers aus Gartenstadt: „Noch kann ich über den bestehenden Lärmschutzwänden ein Stück Himmel sehen. Wenn sie höher werden, gucke ich gegen die Wand.“ Die Antwort: „Es können auch Glaselemente verwendet werden.“ Ein engagierter Anwohner der Ossumer Straße fragte, wieso das „Lärmloch Linn“ in der Nähe der Bischofstraße keine Lärmschutzwand bekommt. „300 Meter Lärmschutz zusätzlich zu bauen, um die Lücke zu schließen, müsste für alle Linner doch drin sein.“

Dieser Bereich reiche nicht aus, um die gesetzlichen Vorgaben für Lärmschutz zu erfüllen, heißt es. „Der Bund streicht uns das. Ebenso sei dieser Schutz auch nicht für zwei oder drei Häuser möglich. Das sei eine Kostenersparnis. Wir dürfen keine Steuergelder verschwenden.“ Es gebe jedoch Flüsterasphalt auf der gesamten Strecke.

Im stark bewohnten Bereich von Krefeld, in Gartenstadt, werden zu den seitlichen Wänden noch weitere — über zwei Kilometer — auf dem Mittelstreifen errichtet. Wo das nicht ausreicht, zur Reduzierung der Dezibel, gibt es passiven Lärmschutz an den betreffenden Häusern, beispielsweise in Form von neuen Fenstern.

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