Bildung 90 Millionen Euro für Bildung

Die Stadt will in den nächsten Jahren verstärkt in ihre Schulen investieren. Ein Drittel kommt aus dem Förderprogramm „Gute Schule 2020“.

Bildung: 90 Millionen Euro für Bildung
Foto: Archiv abi

Krefeld. Gebäude und Turnhallen sollen modernisiert, die größtenteils veraltete technische Ausstattung an allen Schulen erneuert werden. In den kommenden vier Jahren soll sich auch mithilfe des NRW-Investitionsprogramms „Gute Schule 2020“ in Krefelds Bildungslandschaft viel tun. Fast 30,1 Millionen Euro — das sind etwa 7,5 pro Jahr — stellt das Land der Stadt dafür zur Verfügung. Die hat ihre Hausaufgaben gemacht und jetzt ein erstes Konzept zur Umsetzung des Programms vorgestellt.

Habe man wegen des demografischen Wandels vor einigen Jahren noch über den Rückbau von Schulkapazitäten nachgedacht, sei heute das Gegenteil der Fall. „Die Schullandschaft hat sich massiv verändert“, betont Oberbürgermeister Frank Meyer: Die Hauptschulen laufen sukzessive aus, es gibt in Krefeld mittlerweile eine fünfte städtische Gesamtschule, in Oppum, auch Inklusion und die Beschulung geflüchteter Kinder und Jugendlicher stellten Schulen vor besondere Herausforderungen.

Hier soll „Gute Schule 2020“ ansetzen. Eine Projektgruppe um Planungsdezernent Martin Linne, Annette Terhorst, Leiterin des Gebäudemanagements, und Jürgen Maas, Fachbereichsleiter Schule, hat sich seit Anfang des Jahres damit beschäftigt, Maßnahmen auszuarbeiten, Kosten hierfür zu kalkulieren und Prioritäten festzulegen.

Lahme Leitungen: Schulen sollen schneller im Netz unterwegs sein

Ein Schwerpunkt des Förderprogramms ist die Digitalisierung, Breitbandanbindung und die Modernisierung der IT an Schulen. „Derzeit sind die einzelnen Schulen sehr unterschiedlich bei ihren Möglichkeiten zur Nutzung des Internets aufgestellt, da wollen wir einheitliche Bedingungen in Krefeld schaffen“, betont Maas. Die Internetverbindungen sollen schneller, die Vernetzung innerhalb der Schulen für den Transport erheblicher Datenmengen ausgebaut und verbessert, neue Endgeräte wie Beamer, Tablets, digitale Tafeln (Whiteboards) und Laptops angeschafft werden. Allein fünf Millionen Euro sollen dafür nach Schätzungen der Verwaltung in den nächsten vier Jahren aus dem NRW-Förderprogramm fließen. In einem Medienkonzept muss jede Schule ihren Bedarf darstellen.

Weitere fünf Millionen Euro sind für die Sanierung von Sanitäranlagen wie Schultoiletten und Duschen in den Turnhallen kalkuliert. Das Spektrum reiche von der Teil- bis zur Komplettsanierung, einschließlich der gesamten Rohrnetze und Abwasserleitungen.

Auch Turnhallen und Sportstätten sollen saniert werden, um notwendige Voraussetzungen, etwa in Sachen Brandschutz, für größere Schul-, aber auch außerschulische Veranstaltungen zu schaffen. Hierfür sieht die Budgetplanung der Verwaltung fünf Millionen Euro vor.

Der Raumbestand der älteren drei städtischen Gesamtschulen am Kaiserplatz (sechszügig), Reepenweg (vierzügig) und an der Alten Gladbacher Straße (sechszügig) soll auf den Standard der in Uerdingen (fünfzügig) und Oppum (fünfzügig) angepasst werden, erklärt Annette Terhorst vom Fachbereich Gebäudemanagement. Kalkuliertes Budget: fünf Millionen Euro.

Zudem hat die Projektgruppe zur Umsetzung von „Gute Schule 2020“ bereits einige konkrete Maßnahmen definiert, von denen einzelne Schulen profitieren sollen: Das Gymnasium am Stadtpark in Uerdingen gehört dazu. Dort soll das in die Jahre gekommene Hausmeistergebäude an der Lützowstraße, das aus Raummangel an der Schule selbst als Nebenstandort genutzt wird, durch einen Anbau auf der Grünfläche vor dem Gymnasium ersetzt werden. „Es ist nicht möglich das Gebäude, ein reines Wohnhaus, barrierefrei umzugestalten“, erklärt Terhorst die Notwendigkeit für den Anbau.

Ausbau des Offenen Ganztags an der Sollbrüggenschule ist geplant

Im Stadtteil Oppum steige an den Grundschulen der Bedarf nach weiteren Klassen — das zeigten die aktuellen Anmeldezahlen. Die Grundschule Fungendonk biete als einzige Schule in Oppum Möglichkeiten zur baulichen Erweiterung, daher ist hier ein Neubau geplant, um die derzeit zweizügige Eingangsklasse künftig um eine dritte zu erweitern.

An der denkmalgeschützten Regenbogenschule seien Sanierungsarbeiten ebenfalls notwendig. „Der damalige Erweiterungsbau Richtung Lehmheide hatte einen relevanten Feuchtigkeitsschaden im Dach und Gründungsbereich“, heißt es in der Begründung und auch „ein Pavillon aus den 1970er Jahren hat seine Lebenszeit weit überschritten.“

An der Sollbrüggenschule ist ein Neubau zur Anpassung des Offenen Ganztags geplant. Derzeit ist dieser an zwei Orten untergebracht, einer davon ist ein eingeschossiges Solitärgebäude aus den 1970er Jahren. Terhorst: „Die Rahmenbedingungen für die Betreuung haben sich verändert, die Zahl der zu verköstigenden Kinder hat sich vervielfacht.“

Auch die anderen Grund- und weiterführenden Schulen in der Stadt sollen nicht leer ausgehen. Neben den Landesfördermitteln will die Stadt bis 2020 weitere 57 Millionen Euro in Krefelds Bildungslandschaft investieren. „Bildung ist der richtige Schwerpunkt dieser Jahre“, betont Meyer auch mit Blick in die Zukunft: „Auch nach 2020 wird in diesem Bereich noch genug zu tun sein.“

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