Sicherheit 9,5 Millionen Euro für eine bessere Rathaus-Tiefgarage

Krefeld · Mit einem Jahr Verspätung beginnen im kommenden Jahr die Arbeiten an den Zugängen. Für den zweiten Teil des Projekts, in dem die Parkebenen saniert werden, ist nun das Geld bewilligt worden.

 Erste Arbeiten an der Rathaus-Tiefgarage sollen im Januar oder Februar 2020 beginnen.

Erste Arbeiten an der Rathaus-Tiefgarage sollen im Januar oder Februar 2020 beginnen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Krefelder Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung eine skurrile Situation erlebt: Er stimmt darüber ab, weiteres Geld dafür freizugeben, dass die Tiefgarage des Rathauses saniert wird – und das obwohl die erste Summe noch gar nicht aufgegeben ist. Folglich verlagerte sich die Diskussion erst einmal auf den Punkt „Wann geht es denn endlich los?“. Am Ende standen gleich mehrere positive Antworten: Für die Bauabschnitte 1 und 2 der Sanierung hat der Rat nun Kosten von insgesamt 9,5 Millionen Euro bewilligt. Und die ersten Arbeiten sollen im Januar oder Februar beginnen und im November 2020 abgeschlossen sein. Letzteres ergab eine Anfrage unserer Redaktion.

Damit scheint das Projekt Tiefgarage mit einem guten Jahr Verspätung verwirklicht zu werden. Oberbürgermeister Frank Meyer und der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Rachid Jaghou, hatten im Sommer 2018 die Pläne für den ersten Bauabschnitt präsentiert und waren damals von Arbeiten in diesem Jahr ausgegangen. Schließlich drängte sich auch damals der Handlungsbedarf schon auf: Die Garage ist 1984 in zwei Abschnitten gebaut worden. Teil eins ist mehr als 200 Meter lang, beginnt an der St.-Anton-Straße und verläuft unter dem Rathausvorplatz bis hinter die Volkshochschule (Schneiderstraße). Teil zwei befindet sich unter dem Gebäudekomplex zwischen Garten-, Kloster- und Kaiser-Wilhelm-Straße. Die Tiefgarage besitzt eine Fläche von 24 600 Quadratmetern und 857 Parkplätze in zwei Tiefgeschossen.

Der erste Bauabschnitt, der nun im kommenden Jahr angegangen werden soll (siehe Infokasten), betrifft die elf Zugänge zur Tiefgarage. Sie sollen moderner und sicherer werden. Dort werden Kartenlesegeräte angebracht, so dass ausschließlich Menschen mit Parkticket in die Garage gelangen können. Bisher sind die Zugänge immer wieder Ort für Menschen, die Drogen handeln oder konsumieren.

Die Zugänge sollen auch neu gestaltet werden. Der Entwurf sieht vor, die textile Geschichte Krefelds aufzugreifen und zum Beispiel die Muster der Paramentenweberei auf die Fassade aufzugreifen. Die Muster sollen sich später auf den Parkebenen wiederfinden, damit sich die Nutzer besser orientieren können. Für alle Arbeiten des ersten Bauabschnitts stehen knapp zwei Millionen Euro bereit.

Der zweite Bauabschnitt erfordert weitere 7,5 Millionen Euro (80 Prozent für Betonsanierung), da dann die beiden Parkebenen und die Toiletten saniert werden. Die Stadt hat dort zahlreiche Schäden dokumentiert: So sind unter anderem der Boden in Parkebene -1 beziehungsweise die Decke auf Ebene -2 undicht, die Bodenplatte auf Ebene der unteren Ebene weist laut Stadt mehr als 1000 Risse auf. Stützen und Wände wurden mit der falschen Farbe gestrichen, Lüftungskanäle sind zum Teil durchgerostet und „der Zustand der WC-Anlagen erfordert eine dringende Sanierung“.

Die Stadt geht davon aus, dass es 26 Monate dauert, um die Schäden zu beseitigen und die Tiefgarage wieder in einen guten Zustand zu versetzen: zehn Monate für die Ausschreibung der Planung und die Planung, vier Monate für Ausschreibung und Vergabe der Arbeiten und ein Jahr Bauzeit.

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