60.000 Euro in wenigen Stunden verspielt

Krefeld. Mit einer Haftstrafe von sechs Monaten für Untreue in 66 Fällen ist ein Angeklagter (24) im Amtsgericht davongekommen. Der Krefelder hatte bei seinem Arbeitgeber, einem Wettanbieter, während der Arbeitszeit eigene Sportwetten auf Kosten des Hauses platziert.

Insgesamt verspielte er fast 60 000 Euro innerhalb weniger Stunden. Abzüglich der dabei erzielten Gewinne, der Einsatzgebühren und dem nur dem Arbeitgeber entgangenen Gewinnanteil belief sich der effektive Schaden auf gut 12 000 Euro. Diesen Betrag musste das Wettbüro an den Franchisegeber auf Malta abführen.

Die Richterin blieb beim Strafmaß um vier Monate unter dem Antrag des Staatsanwalts. Die Begründung: Der Angeklagte habe bereits am nächsten Tag Selbstanzeige erstattet und ein Geständnis abgelegt, zeige Reue und habe keine Vorstrafen. Außerdem habe er mit Hilfe der Vorfinanzierung durch seinen Onkel seinem Chef bereits 7000 Euro zurückerstattet und wolle auch den Rest in Kürze zahlen. „Ich werde nie wieder straffällig“, bekannte der reuige Sünder.

Zu der Tat sei es gekommen, weil Miet- und andere Schulden auf ihm lasteten, so der Angeklagte. Nach drei ersten Spieleinsätzen auf Fußballwetten habe er die Kontrolle über sich verloren und sich in einen Rausch gesteigert. Dabei setzte er im Sekundentakt im Wettsystem an seinem Computer-Arbeitsplatz Beträge, bis 60 000 Euro verspielt waren. Die Strafe ist auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. wop

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