40 Millionen für das Horten-Haus

Joachim Tenkhoff ist bereit, das frühere Warenhaus am Ostwall kostspielig zu sanieren, wenn der Hauptmieter zusagt.

Der Berliner Projektentwickler Joachim Tenkhoff setzt auf den Standort Krefeld. „Unser Unternehmen ist bereit, das Horten-Haus am Ostwall für etwa 40 Millionen Euro zu sanieren“, sagte Tenkhoff am Dienstag auf der Immobilienmesse Expo Real in München. Er will das Gebäude aus den 60er Jahren von innen und außen grundlegend erneuern. Das bedeutet auch: Die markante Fassade soll verschwinden.

Ob die Tenkhoff Properties GmbH tatsächlich Millionen in die Hand nimmt, entscheidet sich vermutlich noch in diesem Jahr. „Wenn ein Großmieter wie erwartet grünes Licht gibt, fangen wir an“, legte sich der Projektentwickler fest. Denn dieser Mieter würde zwei, drei andere mitziehen. Namen nannte Tenkhoff nicht. Nach WZ-Informationen soll es sich um eine britische Textilkette handeln.

„Dass Krefeld sich gegen ein großes, geschlossenes Einkaufscenter entschieden hat, war klug“, sagte der Immobilienexperte. Eine Gesellschaft mit einem wachsenden Anteil alter Menschen brauche attraktive Innenstädte. Einkaufen, Wohnen, Arbeiten und Freizeit seien als eine Einheit zu sehen. Krefelds Idee, die Innenstadt insgesamt als Einkaufs- und Erlebnisraum zu begreifen, sei richtig.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede mahnte auf der Messe eine Grundsatzentscheidung zum Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz an. „Der desolate Zustand des Gebäudes zwingt uns zum Handeln.“ Kathstede favorisiert einen Neubau an der St.-Anton-Straße. Er räumt allerdings ein, dass es für das denkmalgeschützte Stadthaus, das in den 50er Jahren nach den Plänen des Architekten Egon Eiermann entstanden ist, bislang keine Lösung gibt.

Eine Sanierung des Stadthauses soll nach Berechnungen des Architekten Piet Reymann zwischen 18 und 25 Millionen Euro kosten. Für einen neuen Verwaltungsbau liegt ein Angebot der Hellmich-Gruppe über 42,5 Millionen Euro plus Grunderwerbskosten vor. Die Stadt würde das Gebäude für mindestens 25 Jahre mieten.

Die Diskussion über den Abriss des Seidenweberhauses wollte Kathstede nicht erneut entfachen. Wie beim Stadthaus sei auch hier das Geld der Steuerzahler gefragt. „Wir müssen mit dem Seidenweberhaus noch eine Weile leben, weil sich die Probleme nicht gleichzeitig lösen lassen“, so Kathstede.

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