Öffentlicher Nahverkehr Nahverkehr: Krefeld landet bei Ranking auf Platz elf

Krefeld · Eine Einzelstrecke kostet 2,70 Euro, in Düsseldorf sind es 2,80 Euro. 39 Städte mit mehr als 200 000 Einwohnern wurden ausgewertet.

Krefeld kommt beim Preisvergleich im ÖPNV bei einem Ranking auf Platz elf.

Krefeld kommt beim Preisvergleich im ÖPNV bei einem Ranking auf Platz elf.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Wer in Krefeld mit Bus und Bahn unterwegs ist, fährt vergleichsweise günstig. Das hat eine Untersuchung ergeben, die von Deutschlands größtem Onlineportal für professionelle Warentests, Testberichte.de, durchgeführt wurde. Verglichen wurden die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) der 39 größten Städte Deutschlands mit über 200 000 Einwohnern. Krefeld liegt im Gesamtranking auf dem elften Platz. In Nordrhein-Westfalen ist der ÖPNV nur in Aachen günstiger.

Betrachtet wurden hierbei die Konditionen für Einzelfahrscheine für Erwachsene, Kinder, Tiere und Fahrräder sowie die Möglichkeit, Fahrscheine per Handy zu lösen. Insgesamt wurden zu zehn Kriterien Einzelrankings erstellt. Aus dem Durchschnittswert hat sich das Abschneiden einer Stadt in der Gesamtwertung ergeben. Die Angaben stammen von den Internetseiten der örtlichen Verkehrsbetriebe aus dem Zeitraum vom 12. bis zum 19. September 2018.

Während man in Köln oder Bonn für eine Einzelstrecke, werktags um 8 Uhr, 2,90 Euro bezahlt, sind es in Krefeld 2,70 Euro. In Düsseldorf sind es 2,80 Euro. Bereitgestellt wird der ÖPNV zwar von den Stadtwerken Krefeld, verantwortlich für die Preise sind diese aber nicht. „Krefeld ist Teil eines Tarifverbundes und somit preisgebunden“, sagt ein Sprecher der SWK und verweist an den Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR), der die Tarife gestaltet.

„Die Idee hinter dem Verbundraum ist, dass Fahrgäste die Möglichkeit haben, längere Strecken in einem größeren Gebiet zu einheitlichen Tarifen zurückzulegen“, erklärt VRR-Sprecherin Sabine Tkatzik. Ein VRR-Entscheidungsgremium, das durch die Beteiligung der einzelnen Kommunen politisch geprägt ist, stimme über die Preisgestaltung ab. Tkatzik: „Wie hoch die Preise letztendlich sind, hat viel damit zu tun, wie sich die äußeren Rahmenbedingungen entwickeln und hängt auch vom Lohngefüge ab.“ Außerdem spiele die Ausgestaltung des Verbundraumes eine große Rolle. „Im VRR sprechen wir von einem polyzentrischen Raum. Das heißt, wir haben sowohl Ballungszentren als auch ländliche Räume. Die Menschen pendeln nicht nur in den sogenannten Oberzentren, sondern auch dazwischen“, sagt Tkatzik.

Menschen, die im ländlichen Raum Bus und Bahn nutzen, zahlen trotz VRR-Zugehörigkeit aber oft weniger, weil das ÖPNV-Netz dort schlichtweg weniger gut ausgebaut ist. Es gibt also auch innerhalb des VRR-Tarifs Unterschiede. Tkatzik: „Man unterscheidet zwischen den A1- und A3-Tarifen. So zahlt man in Kleve vermutlich 20 Cent weniger als in einer Großstadt.“ Das gelte allerdings nicht für alle Angebote. Das Studenten- oder Schülerticket beispielsweise sei überall gleich teuer, sagt die Pressesprecherin.

Es gilt, je größer das Angebot, desto mehr kosten auch die Fahrkarten. Fakt sei aber auch, dass das Angebot nirgendwo kostendeckend sei. „Keine Stadt kann die Ausgaben mit den Einnahmen der Fahrkarten decken. Jede Kommune muss eigenständig Geld beisteuern.“

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