270 Kilo Drogen und 1,02 Milliarden Euro - Jahresbilanz des Hauptzollamts Krefeld

Krefeld/Niederrhein. Das Hauptzollamt Krefeld hat jetzt seine Jahresbilanz für 2011 vorgestellt. Mit den eingenommenen Zöllen, Steuern und Abgaben zeigte sich der Leiter des Hauptzollamts Krefeld, Regierungsdirektor Reinhard Förstel, sehr zufrieden.

1,02 Milliarden Euro (2010: 1,05) hat das Amt insgesamt im Jahr 2011 für die Kassen des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union eingenommen. Die Haupteinnahmequelle seien dabei Verbrauchsteuern gewesen, teilte das Amt mit. Darunter habe die Stromsteuer mit mehr als 138,6 Millionen Euro (2010: 135,2) den größten Anteil ausgemacht. Die Einfuhrumsatzsteuer schlug mit 340,2 Millionen Euro (2010: 438,6) zu Buche. Der Rückgang dieser Einnahmen sei mit verringerten Importen zu erklären. Die erhobenen Zölle, die an die Europäische Union abgeführt werden, betrugen im abgelaufenen Jahr 55,6 Millionen Euro (2010: 58,7). Die den Ländern zustehende Biersteuer habe dem Land NRW rund 2,9 Millionen Euro (2010: 4,9) eingebracht.

Weiterhin stehen in der Bilanz 270 Kilogram Rauschgift, die die Kontrolleinheit Verkehrswege des Hauptzollamtes 2011 sicher stellen konnte. Sitz der Einheit mit 15 Beamten ist Nettetal-Kaldenkirchen. „Im Jahr 2011 wurden bei Drogenkontrollen rund 203 Kilogramm Kath, 27 Kilogramm Marihuana, 2,3 Kilogramm Haschisch und mehr als ein Kilogramm Heroin aus dem Verkehr gezogen“, erklärt Alwin Bogan, Pressesprecher beim Hauptzollamt Krefeld. „Auf dem Schwarzmarkt hätten diese Drogen einen Wert von rund 450.000 Euro gehabt.“

Ein weiterer großere Erfolg sei die Sicherstellung von über 70.000 gefälschten Handtaschen, Schuhen und Accessoires mit einem Verkaufswert von mindestens vier Millionen Euro im September 2011 im Neusser Hafen gewesen. Die gefälschten Luxusartikel waren von einem chinesischen Ehepaar aus Köln bestellt worden, um sie in den Handel zu bringen. Die Plagiate waren im Container in Hamburg angekommen und dann nach Neuss geliefert worden.

Einen weiteren Posten der Bilanz machen Kontrollen im Bereich Schwarzarbeit aus. Insgesamt seien durch die Beamten des Hauptzollamtes im vergangenen Jahr 22.000 Personen (2010: 20.000) überprüft worden, außerdem 2700 Arbeitgeber (2010: 2000). Dabei seien mehr als 1800 Verfahren (2010: 1700) wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit eingeleitet worden.

Die ermittelte Summe an hinterzogenen Steuern und Sozialabgaben belief sich laut Hauptzollamt auf rund 25 Millionen Euro (2010: 26). Neben dem Baugewerbe seien vor allem das Hotel- und Gaststättengewerbe, das Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe Ziel der Überprüfungen gewesen.

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