Unterbringung 150 Flüchtlinge werden kurzfristig in Glockenspitzhalle untergebracht

Auch die ehemalige Hauptschule Wehrhahnweg wird hergerichtet.

Schnell mussten die Schlafstellen in der Glockenspitzhalle hergerichtet werden.

Schnell mussten die Schlafstellen in der Glockenspitzhalle hergerichtet werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Im hinteren Drittel der Mehrzweckhalle Glockenspitz sind bereits Feldbetten in Reih und Glied aufgestellt. Die Arbeiten gehen schnell voran — ein Mitarbeiter legt die Metallgestelle an Ort und Stelle, der nächste baut sie auf, dann werden Matratze und Oberbett oben auf gelegt. Rund 20 Mitarbeiter der Stadt sind seit Dienstagmittag damit beschäftigt, die Notunterkunft für bis zu 150 Flüchtlinge herzurichten. Dienstagmorgen erreichte die Stadt Krefeld ein kurzfristiges Gesuch auf Amtshilfe vom Land Nordrhein- Westfalen, zusätzliche Flüchtlinge aufzunehmen. Dieser gesetzlichen Verpflichtung muss die Stadt nachkommen.

„Wir wissen noch nicht genau, wie viele Menschen wir aufnehmen müssen, aus welchen Herkunftsländern sie kommen oder ob unbegleitete Minderjährige mit dabei sind“, sagt Stadtdirektorin Beate Zielke. „Deswegen können wir im Moment auch nicht mehr tun, als die Betten aufzustellen.“ Für Dienstagabend war die Ankunft der Flüchtlinge geplant. Bis dahin musste die Stadtverwaltung dafür gesorgt haben, dass Betreuung, Versorgung und Bewachung in der Unterkunft vorhanden sind. Die Betten waren in weiser Voraussicht bereits bestellt und eingelagert worden, um die Verpflegung kümmert sich das DRK, und Mitarbeiter des Sozialamts stehen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Glockenspitzhalle wird zur Notunterkunft für 150 Flüchtlinge
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Glockenspitzhalle wird zur Notunterkunft für 150 Flüchtlinge

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Die Kosten dafür trägt das Land NRW. Am Dienstag hat die Stadt damit begonnen, Kontakt zu den zwölf betroffenen Sportvereinen aufzunehmen. Für sie ist die Halle vorerst nicht zu nutzen. Vorerst drei Wochen sollen die Flüchtlinge in der Glockenspitzhalle bleiben. Wie es dann weiter geht, ist unklar. „Langsam ist unsere Belastungsgrenze erreicht“, sagt Zielke. „Die schlechte Organisation seitens des Landes verschlimmert die Situation vor Ort nur noch mehr. An dem Verfahren muss sich etwas ändern.“

Da die Erstaufnahmeeinrichtung in Dortmund keine Kapazität mehr hatte, mussten mehrere Städte in NRW spontan einspringen. Von dort aus werden die Flüchtlinge an Kommunen überwiesen. Aufgrund des Bedarfs soll auch die ehemalige Hauptschule Wehrhahnweg in naher Zukunft als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet werden. Sie hat Ende Juni ihren Betrieb eingestellt.

Dort könnte mit der Nutzung durch die Turn- und Gymnastikhalle Platz für 200 Flüchtlinge geschaffen werden. Da der Brandschutz noch nicht ausreicht, soll die Schule aber zunächst nur mit 60 Personen belegt werden.

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