11.000 Euro Vorschüsse in die eigene Tasche gesteckt
Aus Geldnot hat eine 31-jährige Krefelderin über Monate ihren Arbeitgeber betrogen.
Krefeld. Eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten hat das Krefelder Amtsgericht gegen eine 31-jährige Krefelderin verhängt. Als Sachbearbeiterin bei einer Zeitarbeitsfirma hatte die Kauffrau über zehn Monate Gehaltsvorschüsse für Mitarbeiter erfunden. Die von ihr ausgestellten Schecks ließ sie dann von der Geschäftsleitung abzeichnen. So strich sie mehr als 11.000 Euro selbst ein.
Ende letzten Jahres flog sie auf. Vor dem Gericht war die 31-Jährige voll geständig und wandte sich unter Tränen an eine Vertreterin ihres ehemaligen Arbeitgebers: „Es tut mir unendlich leid, dass ich Sie so enttäuscht habe“, sagte die Frau, die bisher noch nie strafrechtlich in Erscheinung getreten war. „Meine Mandantin hat damals unter massivem privaten Druck gestanden, um Geld zu beschaffen und daher nicht nachgedacht“, so ihr Verteidiger.
Unter normalen Umständen hätte ihr von vorne herein klar sein müssen, dass dies früher oder später auffliegen musste und auch, dass dann nur sie selbst für das fehlende Geld verantwortlich gemacht werden könne.
Schließlich hatte keiner der betroffenen Mitarbeiter den Wunsch auf einen Vorschuss an sie herangetragen. Dennoch hatte sie in 31 Fällen Barschecks über Einzelbeträge bis zu 400 Euro ausgestellt, diese selbst eingelöst und sich so eine zusätzliche Einnahmequelle verschafft.
So liefen nach und nach immer mehr Mitarbeiterbeschwerden über unvollständige Gehälter bei der Geschäftsleitung ein. „Da sie aber tiefe Reue zeigt“, so die Richterin über die verzweifelte Angeklagte, „gehe ich davon aus, dass Ihnen das nie mehr passieren wird und sehe von weiteren Auflagen ab.“
Es bleibt also bei der Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten wegen gewerbsmäßigen Betruges. Gleichzeitig wird die 31-Jährige den Schaden von 11 250 Euro in Monatsraten von 70 Euro an die Firma abstottern müssen. ten
