Arbeit : Krankenkasse: Höchster Krankenstand seit Pandemie-Beginn
Düsseldorf Mit weggefallenen Corona-Beschränkungen und einer Grippewelle hat sich der Krankenstand in NRW wieder erhöht: Arbeitnehmer hatten fast wieder so viele Fehltage wie vor der Pandemie.
Im ersten Halbjahr 2022 haben sich mehr Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen krank gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Der Krankenstand betrug in der Zeit 4,3 Prozent - und lag damit 0,6 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr 2021, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit in Düsseldorf mitteilte. Arbeitnehmer hatten wieder fast so viele Fehlzeiten wie vor der Corona-Pandemie.
Fast jeder sechste Fehltag im Job beruhte demnach auf einer Atemwegserkrankung. Noch häufigere Gründe für eine Krankschreibung waren Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychische Krankheiten.
Auf das Konto von Corona gingen etliche Krankmeldungen: Corona habe in der Zeit 46 Fehltage je 100 Versicherte verursacht und damit fast sechsmal so viel wie im ersten Halbjahr 2021. Die hochansteckende Omikron-Variante habe viel Arbeitsausfall bewirkt.
Die DAK-Gesundheit ist die bundesweit drittgrößte Krankenkasse. Für die Erhebung wurden die Krankschreibungen des ersten Halbjahres 2022 ihrer 430.000 Versicherten in NRW ausgewertet.
„Parallel zu der schrittweisen Lockerung der Corona-Einschränkungen im März 2022 konnte sich eine ausgeprägte Erkältungs- und Grippewelle entwickeln“, kommentierte Klaus Overdiek, der Leiter der DAK in NRW.