Kneipenfestival „Willich live“ Schwere Wahl zwischen Funk, Folk, Rock und Soul

Willich. · Das Kneipenfestival „Willich live“ lockte Hunderte von Besuchern in die Willicher Innenstadt. In neun Lokalen sorgten neun Bands für beste Stimmung.

 Massimo Grande & Anna Estera spielten in der Pizzeria da Franco.

Massimo Grande & Anna Estera spielten in der Pizzeria da Franco.

Foto: Norbert Prümen

Das leise Klickgeräusch wiederholt sich immer wieder. Es ist das Geräusch, wenn das rote Kunststoffbändchen um ein Handgelenk geschlossen wird und das passiert am laufenden Meter vor der Gaststätte Maaßen. Vor dem Tisch, auf dem die Programmhefte der achten Auflage des Kneipenfestivals „Willich live“ liegen, hat sich eine Schlange gebildet. „Wir hatten schon einen guten Vorverkauf. Aber dieser warme Herbstabend lockt die Menschen nach draußen. Viele haben sich spontan entschlossen, einen gemütlichen Abend mit viel Musik zu erleben“, freut sich Veranstalter Adam Ruta von Gastro Event, der zusammen mit seinen Mitarbeitern die Eintrittskarten in Form der roten Kunststoffbänder verkauft. Mit dem roten Band ist der Eintritt in gleich neun Lokale gesichert, wobei in jedem eine andere Band spielt.

Wer allerdings direkt in die Gaststätte Maaßen eintreten möchte, der hat Pech gehabt. Es ist gerade einmal kurz nach 20 Uhr und die Location hat ihre Besucherkapazität erreicht. Weitere Gäste dürfen nur hinein, wenn andere Zuhörer die Gaststätte verlassen. Aber auch draußen hört man von „Pink Flönz“ jede Menge. Im Haus Schiffer ist ein Durchkommen kaum möglich. Wer bis zur Bühne durchdringen möchte, wo die Formation „Opa kommt…“ rockt, der muss sich dünn machen. „Ich gehe heute Abend nirgendwo anders mehr hin. Ich finde die Band klasse und die Atmosphäre hier ist einfach kultig“, meint Lars Stocks.

Lecker essen und Musik genießen ist indes in der Pizzeria da Franco angesagt, wenn man denn einen Platz findet, um eine Pizza zu essen. In der Location knubbeln sich die Besucher dicht an dicht. Massima Grande und Anna Estera sorgen mit eigenen Interpretation des typischen Sounds der 70er, 80er und 90er Jahren für eine begeisterte Zuhörerschaft. „Ich habe die beiden bei Willich live schon vor einigen Jahren erlebt und war begeistert,“ sagt Anja Schlüters.

Im Café Pause hat sich das Duo „Dos Hombres“ eingefunden. Die Acoustic-Cover-Rocker sind neu dabei und werden für so manchen Besucher zum Geheimtipp. Rock’n’Roll bestimmt den Sound in der Gaststätte Räck, wo die „Blue Note 66“ aufspielen.

Band mit Musikern aus dem
Ruhrgebiet und aus Wales

Rockig geht es auch in der Kneipe „Op de Eck“ zu. Dort haben sich „BTW’een“ eingefunden, wo Klavier, akustische Gitarre und Cajon sowie dreistimmiger Gesang dank der „aKUSTIK hELDEN“ im Bierhaus „Alt Willich“ angesagt sind. Ob „Here comes Johnny“ im Tanzbistro Melody oder „MOODISH“ mit seinen fünf Musikern aus dem Ruhrgebiet und Wales in der Gaststätte Krücken – überall signalisieren Besuchergesichter, dass die Musik bestens ankommt. „Es ist überall eine tolle handgemachte Livemusik. Bislang hat mir alles gefallen“, bemerkt Dirk Heisters, der aus Mönchengladbach angereist ist und mit dem Programmheft in der Hand unterwegs ist. Aber nicht nur in den Kneipen spielt sich das Leben ab. An Stehtischen davor wird geklönt, ein Bierchen getrunken und auch mal eine Zigarette geraucht. Bei knapp 20 Grad muss dafür noch nicht einmal in die Winterjacke geschlüpft werden. In der Willicher Innenstadt sind jede Menge Gruppen unterwegs, die, sich fröhlich unterhaltend und lachend, von einer Location zur nächsten ziehen. „Wann hat man die Gelegenheit für einen einmal gezahlten Eintritt ein solches Potpourri von Musik zu hören. Wenn einem etwas nicht gefällt, zieht man einfach weiter in die nächste Kneipe“, meint Heike Schogallas. Vor einem Problem stehen allerdings alle Besucher. Und das lautet, wo man als erstes hingegen soll. Die Vielfalt der musikalischen Stilrichtungen macht es
schwer.

Mal was Neues in musikalischer Hinsicht ausprobieren oder doch eher auf Altbewährtes setzen? Grooviger Soul oder fetziger Rock’n’Roll? Lieber Funk oder Folk? Die Besucher haben die Qual der der Wahl. Eins steht fest: Die achte Auflage von „Willich live“ brachte jede Leben in die Innenstadt.

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