Eyller See in Kerken Willicher (15) tot aus See geborgen

Eyll/Willich · Ein 15 Jahre alter Junge aus Willich ist am Dienstagabend im Eyller See in Kerken tödlich verunglückt. Nachdem er am Nachmittag als vermisst gemeldet wurde, konnte er Stunden später von Tauchern nur noch leblos gefunden werden.

 Rettungskräfte suchten am Dienstagabend im Eyller See nach dem Vermissten.

Rettungskräfte suchten am Dienstagabend im Eyller See nach dem Vermissten.

Foto: Guido Schulmann

Am heißesten Tag des Jahres endet der Sprung ins kühle Nass für einen 15-Jährigen aus Willich tödlich: Der Jugendliche, der am Dienstag mit Freunden ins sehr gut besuchte Naturfreibad nach Eyll gekommen war, tauchte nicht mehr auf, nachdem er von der schwimmenden Plattform mitten im See ins Wasser gesprungen war. Eine Freundin alarmierte die Rettungskräfte und die Polizei, eine lange und intensive Suche begann. Gut vier Stunde später wurde der junge Mann durch die Taucherstaffel der Feuerwehr Nettetal tot auf dem Grund gefunden.

Um 18.35 Uhr erreichte der Notruf die Feuerwehr Kerken. Wie lange es bis dahin gedauert hatte, das Verschwinden des Jungen zu bemerken, nach dem ersten Schock ans Ufer zurückzuschwimmen und den Notruf zu veranlassen, lässt sich nicht genau nachvollziehen.

Der Löschzug Nieukerk, die Löschgruppe Eyll sowie der Einsatzleitwagen machten sich sofort auf den Weg zum See. Klaus van Loon, Leiter der Feuerwehr Kerken am Mittwoch: „Zudem wurde sofort die DLRG Goch mit einer Taucherstaffel sowie ein Hubschrauber der Bundespolizei zur Einsatzstelle gerufen.“ Feuerwehrleute schwammen sofort zur Unfallstelle, andere nutzten die Boote des Eyller Sees. Die Freibadbesucher wurden zum Verlassen des Geländes aufgefordert.

Doch die Suche erwies sich als sehr schwierig: Beim Eintreffen der DLRG wurde ein Einsatz der Taucher und der mit Sonar-Technik ausgestatteten Boote vorbereitet, während der Hubschrauber der Bundespolizei das Gewässer zur Suche nach dem Vermissten überflog. Im Anschluss gab es dann mehrere Anhaltspunkte, wo der Vermisste sich befinden
könnte.

Auch die ISAR-Suchhundestaffel (International Search And Rescue) kam zum Einsatz. Vom Boot aus wurde der See mit Hilfe des Geruchssinns der Hunde abgesucht. Doch sie schlugen nicht an. Van Loon: „Da nach den ersten Taucheinsätzen die Atemluft knapp wurde, haben wir weitere Taucherstaffeln der DLRG aus Heinsberg und der Freiwilligen Feuerwehr Nettetal (Lobberich) um Hilfe gebeten um die zuerst eingesetzten Taucher abzulösen. Vor Einbruch der Dunkelheit wurde die Einsatzstelle zudem durch das THW (Ortsgruppe Geldern) ausgeleuchtet. Es dauerte bis gegen 22.30 Uhr. Klaus van Loon: „Der vermisste junge Mann wurde durch die Taucherstaffel der Feuerwehr Nettetal auf dem Grund gefunden und konnte leider nur tot geborgen werden.“

Die Angehörigen des Verunglückten wurden durch die Feuerwehr und später durch Notfallseelsorger und den Opferschutz der Polizei betreut. Die Todesursache muss noch durch die Obduktion festgestellt werden.

Das Strandbad Eyller See blieb am Mittwoch geschlossen.

Einen tödlichen Badeunfall hatte es im Eyller See zuletzt im Juni 2017 gegeben. Ein 24-Jähriger, ein Flüchtling aus Tunesien, erlitt ein Kreislaufversagen und ertrank.

(toc/dpa)
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