Kinderschwimmkurse in Kempen Schwimmen lernen trotz Pandemie

Kempen. · Die Stadtwerke Kempen haben den ersten Schwimmkursus für Kinder nach dem Corona-Lockdown im Badezentrum Aqua Sol gestartet. Aufgrund der Corona-Schutzvorgaben gibt es statt des bekannten klassischen Kurses einen Workshop, in den die Eltern eingebunden sind.

 Im Kempener Aqua Sol werden wieder Schwimmkurse für Kinder angeboten. Die Eltern gehen mit ihren Kleinen ins Wasser, Schwimmlehrer Niklas Brandes gibt die Anweisungen für die richtigen Bewegungen vom Beckenrand aus.

Im Kempener Aqua Sol werden wieder Schwimmkurse für Kinder angeboten. Die Eltern gehen mit ihren Kleinen ins Wasser, Schwimmlehrer Niklas Brandes gibt die Anweisungen für die richtigen Bewegungen vom Beckenrand aus.

Foto: Norbert Prümen

Für Niklas Brandes ist es etwas ungewohnt, in Shorts und Poloshirt zum Schwimmkurs zu gehen. Doch genau in diesem Outfit steht der Fachangestellte für Bäderbetriebe auf einer der Inseln im Lehrschwimmbecken des Kempener Aqua Sols und gibt seine Anweisungen ins 1,20 Meter tiefe Wasser. Seine Schüler: sechs junge Nicht-Schwimmer im Alter von fünf und sechs Jahren. Die sind nicht alleine im Wasser – Mutter oder Vater oder ein Großelternteil ist mit dabei. Entsprechend der Anleitungen von Brandes unterstützen die Erwachsenen den Nachwuchs beim Schwimmen lernen.

„Wir haben eine Testphase gestartet“, sagt Sabrina Küppers von den Stadtwerken Kempen, dem Betreiber der Sauna- und Wasserwelt Aqua Sol. Seit Kurzem läuft der erste Schwimmkurs für Kinder nach dem Corona-Lockdown im März. „Wir können mit den normalen Kursen die durch Corona vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen nicht einhalten. Bei einem Schwimmkurs kommt es zwischen Schwimmlehrer und -schüler zu Körperkontakten. In Zeiten von Corona ist das aber nicht möglich“, sagt Michael Bist, der stellvertretende Badleiter.

Schwimmen lernen ist für Kinder aber sehr wichtig. Es kann lebensrettend sein, wenn man sich sicher im Wasser bewegen kann. Die Kinderkurse schließen mit dem Erwerb des sogenannten Seepferdchens ab. Sabrina Küppers, Michael Bist und ihr Kollege Stefan Lotz machten sich Gedanken, wie Kinderschwimmkurse unter Einhaltung der Corona-Schutzvorgaben umgesetzt werden können. Zumal die Kurse, die im März geplant waren, alle ausgebucht waren, was für eine starke Nachfrage nach dem wichtigen Angebot spricht.

Die meisten Eltern hatten zudem im März von den zwei Optionen Geldrückerstattung oder Umbuchen auf einen Kursbeginn im September Letzteres gewählt. Nur dass jetzt die Pandemie normale Kurse immer noch unmöglich macht. In dem Dreier-Team kam die Idee auf, an das Babyschwimmen anzuknüpfen. Bei dem ist klassischerweise ein Elternteil mit dem Baby im Wasser und führt die Übungen durch, die ein Trainer anhand einer Puppe demonstriert.

Eltern lernen, wie sie ihren Kindern das Schwimmen beibringen können

Warum also nicht auch die Eltern in einen Schwimmkurs für junge Nicht-Schwimmer einbinden? Michael Bist telefonierte nahezu alle auf den Anmeldungslisten stehenden Eltern ab, stellte die Idee vor und stieß fast überall auf Begeisterung. Nur vereinzelt bekam er den Satz „Das kann ich mir nicht vorstellen, das möchte ich nicht“ zu hören. „Die Idee ist ausgesprochen gut. Jetzt lerne ich, wie ich meinem Sohn das Schwimmen beibringen kann. Dieses Wissen kann ich auch künftig gut nutzen“, lobt Lutz Lünger das neue Angebot. Mit Papa zusammen Schwimmen zu lernen, findet Liam ebenfalls klasse.

Ida wird von ihren Opas unterstützt. „Das Training findet zweimal in der Woche statt. Einmal gehe ich mit, beim anderen Mal übernimmt der andere Opa“, berichtet Karl-Heinz Erdmann. Ida, die mit Opa und Oma in Richtung Hallenbad geht, strahlt. Die Zeit mit den Großeltern findet sie super. Die Opas mit Wasser zu bespritzen, macht der Fünfjährigen besonders Spaß.

Auch Patrick Wildschut lobt das Angebot. „Wenn es das neue Konzept nicht gäbe, würde das Schwimmen ausfallen, und das fände ich schlimm“, sagt er. Lena Brauers kann sich dem nur anschließen. „Es funktioniert hervorragend, und die Zeit, dabei zu sein, nehme ich mir einfach. Es ist ein tolles Angebot“, sagt sie.

Im Aqua Sol überlegt man derweil, ob der neue Workshop nicht generell zu den Angeboten aufgenommen werden soll. „Wir könnten uns vorstellen, neben dem klassischen Kinder-Schwimmkursus – wenn der denn wieder möglich ist – diesen Workshop mit aktiver Beteiligung der Eltern weiterhin anzubieten. Eltern können sich dann entscheiden, was ihnen lieber ist“, sagt Sabrina Küppers. Das Bäderteam freut sich, dass das Angebot so gut aufgenommen wird und so Schwimmen lernen in Corona-Zeiten möglich ist.

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