NRW Landesliga-Derby bleibt ohne Sieger

Schwarz-Weiß und Unterrath trennen sich 1:1. Der MSV hat an der Spitze jetzt schon neun Punkte Vorsprung.

 Torschütze Engincan Yildiz (rechts) und Daniel Marcel Becker bejubeln im Spiel gegen die SG Unterrath die 1:0-Führung für Schwarz-Weiß 06.

Torschütze Engincan Yildiz (rechts) und Daniel Marcel Becker bejubeln im Spiel gegen die SG Unterrath die 1:0-Führung für Schwarz-Weiß 06.

Foto: RP/Benefoto

Nach dem Derby waren die beiden Trainer mit der Leistung ihrer Mannschaften beim 1:1 zwischen Schwarz-Weiß und Unterrath zufrieden – und doch ärgerten sie sich, dass es am Ende nur ein Punkt wurde: „Wir waren die spielbestimmende Mannschaft. Deshalb ist es ernüchternd, dass es nur ein Punkt ist“, sagte Unterraths Trainer Deniz Top. SW-Coach David Breitmar lobte seine Mannschaft vor allem für die Leidenschaft, die sie auf den Platz brachte. „Der Punkt hilft aber eher Unterrath und nicht uns“, sagte er mit Blick auf die Tabelle.

Die Gäste erwischten den etwas besseren Start ins Spiel und nutzten eine Unsicherheit der Oberbilker beinahe zur Führung. Schwarz-Weiß-Keeper Jan Pillekamp reagierte gegen Lionel Tchakounte überragend (7.). Dann gingen die Gastgeber durch eine Standardsituation in Führung. Nach einer Ecke kam Jan Wester an der linken Strafraumkante an den Ball und flankte an den zweiten Pfosten. Dort stieg Engincan Yildiz am höchsten und köpfte zum 1:0 ein (14.). Kurze Zeit später mussten die Unterrather auch noch ihren Kapitän Fabrizio Leone ersetzen, der mit dem Verdacht auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel ausgewechselt wurde (20.). In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene und intensive erste Halbzeit mit vielen Zweikämpfen, aber ohne viele Strafraumszenen. 

Die ersten 20 Minuten nach der Pause gehörten dann ganz klar der SGU. Das Team von Deniz Top setzte die Oberbilker früh unter Druck, gewann mehr Zweikämpfe und zeigte insgesamt die etwas reifere Spielanlage. So kamen die Gäste nach einer knappen Stunde zum verdienten Ausgleichstreffer: Nach einem Fehler von Kapitän Malte Boermans scheiterte Wilfrid Taki zunächst noch an Pillekamp. Zakaria Abdoun musste dann nur noch ins leere Tor einschieben (59.).

Der Ausgleich rüttelte die Gastgeber wieder wach. Die Zuschauer sahen eine spannende Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten. Es fehlte aber häufig an der Präzision. So endete das Derby erstmals seit acht Duellen wieder mit einem Remis.

MSV Düsseldorf ist
weiter auf Oberliga-Kurs

Die Oberliga wird am Horizont immer sichtbarer für den MSV Düsseldorf: Das 2:1 beim ASV Süchteln war nicht nur der elfte Sieg im zwölften Spiel. Durch den 1:2-Ausrutscher des 1. FC Viersen am Abend zuvor beim Abstiegskandidaten Giesenkirchen wuchs der Vorsprung des MSV an der Tabellenspitze sogar auf neun Punkte an.

Den Aufstieg wollen die Beteiligten um Trainer Mohamed El Mimouni und den Sportlichen Leiter Mohamed Dair offiziell aber weiterhin nicht als Ziel ausgeben. „Die Saison ist ein Marathon und wir sind gerade erst bei Kilometer 20“, erläuterte El Mimouni kurz nach der Partie. In der Rückrunde komme noch viel Arbeit auf seine Mannschaft zu, wenn bei fünf Absteigern jedes zweite Spiel ein Spiel um die Existenz des Gegners werde.

„Heute haben wir viel leiden müssen und uns das Leben auf dem kleinen Platz selbst schwergemacht“, analysierte der MSV-Coach, „es war ein ekelhafter Sieg, aber wenn du oben stehst, gewinnst du solche Spiele.“ Am Ende profitierte Düsseldorf von seiner Stärke bei Standards, die El Mimouni im Training einstudiere. Ein Freistoß von Max Nadidai flog nur an die Latte des Süchtelner Tores, Sufian Abou Laila staubte zum 1:0 ab (13.). Die Gastgeber kamen kurz vor der Pause noch zum Ausgleich (30.).

Nach dem Seitenwechsel war es erneut Rafu Numakunai, dem wie in der Vorwoche ein wichtiger Treffer gelang nach einem Freistoß von Anas El Morabiti (54.). In der Schlussphase hielt der MSV-Keeper Ayato Sato den Sieg fest.

Bei aller Düsseldorfer Bescheidenheit dürfte jedoch alles andere als der Aufstieg in die Oberliga am Saisonende für enttäuschte Gesichter in Eller sorgen nach dieser fast perfekten Hinrunde. Angesichts steigender Infektionszahlen dürfte man beim MSV insgeheim hoffen, dass zumindest die Hinrunde noch zu Ende gespielt wird, damit die Saison auf jeden Fall gewertet wird.

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