Suche nach neuem Vorsitzenden Guido Otterbein kandidiert

Kaarst. · Die Suche nach einem neuen CDU-Vorsitzenden läuft auf Hochtouren. Nun hat sich ein alter Bekannter aus der Deckung gewagt: Guido Otterbein, ehemaliges Ratsmitglied, hat sein Interesse noch einmal deutlich bestärkt.

 Guido Otterbein war schon im CDU-Stadtrat.

Guido Otterbein war schon im CDU-Stadtrat.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Guido Otterbein hatte zuletzt bereits vorsichtig sein Interesse auf den Posten angedeutet, nun wird er konkreter. „Mein Hut liegt im Ring und ich hole ihn nicht raus“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Heißt: Der 54-Jährige möchte das Amt übernehmen. Er selbst sei nicht auf die Idee gekommen, erst nachdem die beiden CDU-Mitglieder Dilek Haupt und Bodo Korzyniewski ihn gefragt hatten, habe er sich Gedanken gemacht. „Dann habe ich relativ schnell zugesagt“, so Otterbein.

Doch was befähigt Otterbein, den Vorsitz der mit Abstand mitgliederstärksten Partei in Kaarst zu übernehmen? „Ich denke, dass ich geeignet wäre“, sagt er. Zweieinhalb Jahre lang saß er für die Christdemokraten im Stadtrat, ehe er aus gesundheitlichen Gründen 2018 ausstieg. Zugleich hat er als Sportausschussvorsitzender Erfahrungen sammeln können. „Durch meine politische Arbeit als Leiter eines Ausschusses bin ich in der Lage, bestimmte politische Strömungen zu sehen und mit den Leuten zu sprechen“, sagt Otterbein.

Und mit den Leuten sprechen muss er. Sein oberstes Ziel: Die immer weiter vorangeschrittene Zersplitterung der CDU eindämmen. „Der Stachel nach der deutlichen Wahlniederlage sitzt immer noch tief und ich sehe persönliche Empfindlichkeiten, fast schon Hass“, sagt Otterbein. Genau da sieht er großen Handlungsbedarf, und genau das kann er – nach eigener Einschätzung – auch: Menschen verbinden, mit ihnen sprechen und sie zurück an einen Tisch holen. Nicht nur durch seine Arbeit im Sportausschuss, während der die meisten Entscheidungen von einer breiten Mehrheit getragen worden seien, sondern auch wegen seiner Erfahrungen aus dem Sport: So war Otterbein einige Jahre Fußball-Obmann der SG Kaarst. „Es muss ein bisschen Seelenklempnerei betrieben werden. Das halte ich für wichtig“, sagt er.

Gegenströmungen sind
ihm bekannt

Gleichzeitig wisse Otterbein aber auch, dass nicht alle Mitglieder hinter ihm stehen werden. „Mir ist bewusst, dass es auch Gegenströmungen geben wird“, sagt er. Doch damit könne er umgehen, das taktische „Geplänkel“ habe er als Ratsmitglied schon miterlebt und daraus gelernt. Derzeit ist Otterbein auch als Schatzmeister im Vorstand der Kaarster Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft aktiv, dieses Amt wird er 2022 aber ohnehin niederlegen.

„Das war schon klar, bevor ich über den CDU-Vorsitz nachgedacht habe“, sagt er. Mit dem Vorstand um Präsident Claus Schiffer sei der Rückzug bereits abgestimmt. Dass Otterbein und der CDU-Fraktionsvorsitzende Ingo Kotzian in einem Schützenzug aktiv sind, sei reiner Zufall: „Ingo hat mich auch nicht gefragt, ob ich das mache“, stellt Otterbein klar. In den vergangenen Wochen habe er schon mit potenziellen Mitstreitern Gespräche geführt. Otterbein kann sich vorstellen, mit Dennis Oscheja und Elke Bong zusammenzuarbeiten, auch der Name Christian Horn fällt in diesem Zusammenhang oft. Wichtig sei jedenfalls, eng mit den beiden Ortsverbänden zusammenzuarbeiten und die „Barriere Nordkanal“ wieder abzuschaffen.

Das habe in den vergangenen Jahren bereits gut funktioniert und dürfe jetzt „nicht wieder durch so eine katastrophale Wahl zusammenbrechen“, so Otterbein. Sollte er der neue starke Mann in der CDU werden, wird Hans-Georg Schell seinen Schatzmeister-Posten nicht abgeben, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion bestätigte. Das wäre ein weiterer wichtiger Mosaikstein auf dem Weg in eine positivere Zukunft der Kaarster CDU.

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