Politik in Kaarst berät Stadt Kaarst soll Taxigebühren für Jugendliche sponsern

Kaarst. · FDP-Fraktion schlägt eine Taxi-App nach Meerbuscher Vorbild vor.

 Gerade für junge Menschen ist eine Taxi-Fahrt oft zu kostspielig. Jetzt soll es finanzielle Hilfe geben.

Gerade für junge Menschen ist eine Taxi-Fahrt oft zu kostspielig. Jetzt soll es finanzielle Hilfe geben.

Foto: David Young/dpa/David Young

Die Stimmung ist gut, die Party mit den Freunden war mal wieder spitze! Doch spätestens beim Verlassen der Diskothek oder der Bar stellt sich die leidige Frage: „Wie komme ich jetzt nach Hause?“ Für eine Busfahrt ist es zu spät, der nächste Zug kommt erst in einer guten Stunde und für eine Taxifahrt ist der Geldbeutel zu schmal.

Die Kaarster FDP möchte Jugendlichen in solchen Situationen unter die Arme greifen und hat für die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag, 5. November, einen Antrag zur Etablierung eines sogenannten Jugendtaxis gestellt. Das soll Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren, die ihren Wohnsitz in Kaarst haben, jeweils in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag sowie in Nächten vor gesetzlichen Feiertagen in der Zeit zwischen 22 Uhr und 3 Uhr zur Verfügung stehen.

Der Plan: Mit der Regelung werden die Fahrten für Jugendliche mit jeweils fünf Euro bezuschusst, unabhängig von der Anzahl der Fahrgäste, die in einem Taxi mitfahren. Den Rest des Fahrpreises begleichen die Jugendlichen selbst.

Eine entsprechende Regelung und Abwicklung soll mit der Kaarster Taxizentrale verhandelt, vereinbart und über eine zentrale Kaarster Taxi-Hotline abgewickelt werden. Dies ist laut der FDP allerdings noch mit den Taxiunternehmern zu klären, die sich bereit erklären, an dem ersten Projekt dieser Art in der Stadt Kaarst teilzunehmen. „Die Jugendtaxi-Regelung soll ein weiterer Baustein im Jugendschutzprogramm der Stadt Kaarst sein und für Jugendliche eine finanzielle Unterstützung für das sichere Heimkommen sein“, begründet der FDP-Fraktionsvorsitzende Günter Kopp den Antrag. Nach einem Jahr soll das Projekt evaluiert werden, gefolgt von der Entscheidung, ob es fortgesetzt wird. Die voraussichtliche Kosten für die Stadt belaufen sich nach Schätzung der Liberalen auf circa 1000 Euro pro Jahr.

In Meerbusch läuft das Projekt bereits erfolgversprechend

Um einen ersten Erfahrungsbericht einzuholen, muss man den Blick nur wenige Kilometer entfernt – auf die Stadt Meerbusch – richten. Dort wurde ein ähnliches Projekt nämlich bereits Anfang September dieses Jahres gestartet. Drei Monate soll der Testlauf dauern, in Meerbusch sind die Regelungen allerdings strenger: Nutzen dürfen das Taxi lediglich Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren.

Wie Stadtsprecher Michael Gorgs auf Nachfrage mitteilt, fällt die erste Bilanz durchaus positiv aus. „Wir sind sehr zufrieden, die Taxi-Unternehmer auch. Es wird besser angenommen als gedacht – und die Tendenz ist steigend.“

Konkrete Zahlen für den Monat September: Insgesamt wurden mit dem Jugendtaxi 30 Fahrten gemacht und 56 Personen transportiert. Die Zuschusshöhe betrug 327,10 Euro. Die Testphase in Meerbusch läuft Ende November ab. So wird man voraussichtlich Mitte Dezember anhand fundierter Zahlen entscheiden können, ob das Projekt fortgeführt wird.

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