Autorin aus St. Tönis Kurzgeschichten voll schauriger Fantasie

St. Tönis. · Ingrid Kox hat ihr erstes Buch „Sieben Krimi-Geschichten vom Niederrhein“ vor zehn Jahren begonnen. Jetzt ist es fertig.

 Die St. Töniserin Ingrid Kox erhält die Eingebungen für ihre Krimi- und andere Kurzgeschichten in allen möglichen Alltagssituationen.

Die St. Töniserin Ingrid Kox erhält die Eingebungen für ihre Krimi- und andere Kurzgeschichten in allen möglichen Alltagssituationen.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Dass Ingrid Kox eine blühende Fantasie hat, wussten alle, die sie kennen, schon lange. Dass diese Fantasie aber so schaurig und gruselig sein kann, hat den Kreis der Menschen, die die Kurzgeschichten der St. Töniserin gelesen haben, dann doch verwundert. „Sieben Krimi-Geschichten vom Niederrhein“ heißt das Buch, das am Samstag, 26. Oktober, in den Verkauf geht.

Die St. Töniserin ist ein bisschen aufgeregt, wenn sie von ihrem ersten Buch spricht. Dabei hat die 68-Jährige sich bereits einen Namen gemacht. „Ich habe schon ein paar Theaterstücke geschrieben, alles Komödien, die auf verschiedenen Bühnen aufgeführt worden sind“, erzählt die gelernte Bankkauffrau, die seit fast 20 Jahren zur Vorster Laienspielgruppe „Salz und Pfeffer“ gehört, die mit den Stücken aus der Feder seiner Darstellerin schon Bühnenerfolge gefeiert hat.

Nun also ein Buch mit Krimigeschichten. Wie kam es dazu? „Ich habe mir das nicht vorgenommen, es sind eher so Bilder in meinem Kopf, aus denen ich die Geschichten gestrickt habe“, schildert die 68-Jährige. Was sind das für Bilder? „Wenn ich zum Beispiel im Wald spazieren gehe und eine Gruppe Jogger sehe, dann frage ich mich: Was wäre, wenn der letzte in der Gruppe plötzlich verschwinden würde?“, erzählt die Autorin, „und das spinne ich dann weiter zu einer Geschichte.“

In Kox’ Geschichten geht
es nicht immer um Mord

Gibt es viele Leichen in ihrem Buch? „Nicht in jeder Geschichte geschieht ein Mord, manchmal sind es auch nur Fantasiespiele der Protagonisten, die sich in etwas hineinsteigern und nicht mehr herausfinden, bis sich Realität und Fantasie vermischen“, schildert Kox eine der Kurzgeschichten aus ihrem Buch. Ist sie selbst ein ängstlicher Mensch, der seine Angst in den Texten verarbeitet? „Nein, ich bin nicht ängstlich. Ich denke immer: Wer mich nachts holt, bringt mich tagsüber wieder zurück.“

Was ist dann ihr Antrieb, Krimis zu schreiben? „Ich weiß es nicht. Ich schaue mir eigentlich auch kaum Krimis im Fernsehen an, aber ich mag die Spannung, das Gruselige“, erzählt die St. Töniserin. Wie lange hat sie an dem Buch gearbeitet? „Die ersten Sätze habe ich schon vor zehn Jahren geschrieben. Aber dann kam immer wieder etwas dazwischen, und ich habe das Geschriebene zur Seite gelegt. Die Texte sind so nach und nach entstanden. Viele Ideen habe ich auch wieder verworfen, andere ausgebaut und aktualisiert.“

Spielen die Geschichten in ihrer Heimatstadt Tönisvorst? „Nein. Ich habe hier nicht die richtigen Orte gefunden. Meine Spielorte sind ein Parkhaus in Krefeld, in dem ich selber viele Jahre lang geparkt habe, ein Gebiet im Viersener Bruch, wo ich in einem meiner Texte eine Moorleiche platziert habe, und Gegenden in Oppum, Düsseldorf und Köln, die ich alle selbst gut kenne. Allerdings ist natürlich auch ein bisschen dichterische Freiheit in die Ortsbeschreibungen eingeflossen, wenn es für die Handlung notwendig war“, erklärt Kox ihren persönlichen Arbeitsstil.

2500 Exemplare ihrer sieben Geschichten in Buchform hat Kox jetzt bei einem befreundeten Drucker in Auftrag gegeben. Am Samstag, 26. Oktober, wenn „Salz und Pfeffer“ die Premiere mit dem Herbststück „Ehrensache“ im Haus Vorst feiert, will die Autorin einen Büchertisch aufbauen und ihr Erstlingswerk an den Mann und die Frau bringen. Auch bei den folgenden Aufführungen in St. Tönis und Anrath sollen die Bücher wieder zum Verkauf angeboten werden.

„Mal sehen, ob sich jemand dafür interessiert“, sagt die Autorin bescheiden. Sollten die Krimis gut ankommen, kann Kox sich ein zweites Buch vorstellen. Genug schaurige Fantasie für weitere Geschichten hat die St. Töniserin jedenfalls.

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