Verkaufsoffener Sonntag In Wuppertal klingelt am Sonntag die Ladenkasse, außer bei Primark

Wuppertal · Geöffnete Geschäfte in Wuppertal-Elberfeld, Barmen und Ronsdorf. Aber Primark darf nicht mitmachen.

 Die Schlittschuhbahn auf dem Kirchplatz lockt viele Besucher an. Hier dreht die kleine Klara ihre Runden.

Die Schlittschuhbahn auf dem Kirchplatz lockt viele Besucher an. Hier dreht die kleine Klara ihre Runden.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Am Sonntag, 8. Dezember, sind die Geschäfte in den Innenstädten von Elberfeld und Barmen sowie in Ronsdorf von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Während es zum Beispiel in den Nachbarstädten Düsseldorf und Solingen gleich mehrere verkaufsoffene Sonntage in der Adventszeit gibt, hat in Wuppertal vor allem der Widerstand der Gewerkschaft Verdi zu einer Reduzierung der verkaufsoffenen Sonntage im Jahresverlauf gesorgt. Verdi hatte 2017 gegen zuvor vom Rat beschlossene verkaufsoffene Sonntage erfolgreich geklagt. Das Ziel war es, eine Häufung und damit eine Aufweichung des Schutzes für die Arbeitnehmer zu verhindern.

2018 wurden in Deutschland im Weihnachtsgeschäft 99,4 Milliarden Euro umgesetzt. Das macht knapp 20 Prozent des Jahresumsatzes aus. An einem verkaufsoffenen Sonntag im Advent werden in guten Geschäftslagen innerhalb von wenigen Stunden Umsätze erzielt, die mit denen an einem Samstag im Weihnachtsgeschäft vergleichbar sind.

Ralf Engel, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Rheinland, klingt dennoch resigniert, wenn er auf das Thema verkaufsoffene Sonntage angesprochen wird. Er fordert vom Rat der Stadt, dass er die Anträge der Händler auf offene Sonntag beschließt und das Risiko einer Klage von Verdi riskiert. Absolut kein Verständnis hat Engel dafür, dass am kommenden Sonntag in Elberfeld die Zone, in der Geschäfte öffnen dürfen (siehe Skizze), an der Wupper endet. So sieht es jedenfalls der Ratsbeschluss vor, dessen Grundlage eine Vereinbarung zwischen Händlern, Gewerkschaften und Kirchen ist.

„Seit Februar hat sich einiges verändert. Primark ist eröffnet worden und der Weihnachtsmarkt ist bis vor die Bahnhofsmall gerückt. Dass Primark oder zum Beispiel Vorwerk am Sonntag ihre Geschäfte nicht öffnen dürfen, ist ärgerlich. Ich habe vor Wochen eine Anfrage bei Verdi gestellt, mit dem Ziel, die Zone auszuweiten, aber keine Antwort erhalten“, sagt Ralf Engel. Wer also am Sonntag bei Primark einkaufen will, der muss nach Düsseldorf oder in andere Städte fahren. Als Publikumsmagnet für Elberfeld falle Primark am Sonntag aus, bedauert Engel.

Für 2020 liegt bereits eine Reihe von Anträgen vor

„In Wuppertal sind wir in diesem Jahr leider nicht beteiligt. Der Grund ist, dass unser Store in Wuppertal außerhalb des Gebietes liegt, in dem Behörden verkaufsoffene Sonntage gestatten. Wir hoffen aber, uns im kommenden Jahr beteiligen zu können“, sagt ein Sprecher von Primark auf Anfrage der WZ.

Bis zum 10. Januar können die Interessengemeinschaften des Einzelhandels Termine für verkaufsoffene Sonntage im nächsten Jahr beantragen. Der Stadt liegen bereits Anträge für den 29. November (Elberfeld und Barmen) und den 6. Dezember (Ronsdorf) vor. Hinzu kommen die großen Stadtfeste Barmen live am 24. Mai und Elberfelder Cocktail am 23. August. Einen neuen Anlauf für einen weiteren Termin unternimmt die ISG Barmen-Werth mit dem 11. Oktober anlässlich des Barmer Lichterzaubermarktes (Riesenrad) und zum 13. September die IG1 zur Aktion „Heimat shoppen“. In der Sitzung am 17. Februar soll der Rat den Beschluss über die Genehmigung der offenen Sonntage fassen. Das letzte Wort darüber könnte das Verwaltungsgericht haben - sollte Verdi gegen einzelne Termine klagen.

In der Vergangenheit wurden offene Sonntage nur zugelassen, wenn der Anlass - wie zum Beispiel Barmen live - mehr Besucher anlockte als die Öffnung der Geschäfte an einem Sonntag. „Wichtig ist, dass der Rat in der Februarsitzung frühzeitig im Jahr über die vollständige Liste offener Sonntage abstimmen kann“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke, der den Steuerungskreis Einzelhandel leitet. Den Konflikt zwischen Handel und Gewerkschaften sieht er prinzipiell beigelegt. „Im Steuerungskreis war das zuletzt kein großes Thema“, so Mucke.

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