Rhein-Hochwasser Schifffahrt bei Köln muss eingestellt werden

Köln · Die Schifffahrt am Rhein in Köln muss wegen des Hochwassers vorerst eingestellt werden. Das bestätigte die Wasserschutzpolizei.

 Köln: Das Hochwasser des Rheins überflutet Äcker und eine Straße bei Rheinkassel.

Köln: Das Hochwasser des Rheins überflutet Äcker und eine Straße bei Rheinkassel.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Schifffahrt am Rhein in Köln muss wegen des Hochwassers vorerst eingestellt werden. Der Wasserstand des Flusses an der Stadt hat am Donnerstag die Hochwassermarke II erreicht. Das bestätigte die Wasserschutzpolizei in Köln. Mit Erreichen eines Wasserstandes von 8,30 Metern muss die Schifffahrt komplett eingestellt werden. Am Nachmittag zeigte der Kölner Pegelstand 8,31 Meter. Bei Pegel.online, dem Portal der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, wurden 8,32 Meter angezeigt.

Das Hochwasser in der Domstadt war den Tag über angestiegen und soll vermutlich am Freitag den Höchststand erreichen. Bereits seit Tagen galt in Köln die Hochwassermarke I, bei der Schiffe mit geringem Tempo nur in der Flussmitten fahren dürfen.

Die Hochwasserlage bleibt in mehreren Bundesländern angespannt. Bei Köln ist das Hochwasser im Rhein am Donnerstag weiter gestiegen. Bis Freitagfrüh um 6.00 Uhr wurde das Erreichen der Hochwassermarke II bei einem Pegelstand von 8,30 Metern erwartet, ab dem der Schiffsverkehr eingestellt werden muss. Am Freitag rechnet das Hochwassermeldezentrum Rhein in Mainz für Köln mit dem Höchststand zwischen 8,40 und 8,70 Metern. In der Stadt sollen am Freitag vorsichtshalber mobile Wände an den Zugängen vom Rhein zur Altstadt aufgebaut werden.

Auf dem Rhein in Nordrhein-Westfalen galt am Donnerstag fast durchgehend eine Beschränkung der Schifffahrt. Bei Bonn war die Hochwassermarke II überschritten, die Schiffe auf dem Abschnitt mussten vor Anker gehen. Von Köln an Richtung Düsseldorf galt zunächst die Hochwassermarke I, bei der Schiffe mit geringem Tempo nur in der Flussmitten fahren dürfen. In Bonn waren im Zentrum die Uferbereiche auf beiden Seiten des Flusses überschwemmt.

In Rheinland-Pfalz verharren die Pegelstände am Oberrhein auf hohem Niveau, wie das Hochwassermeldezentrum (HMZ) in Mainz mitteilte. Es rechnet damit, dass am Pegel in Mainz der Höchststand von vergangenem Wochenende am Samstag leicht überschritten wird. Laut Prognose wird ein Wasserstand von 6,20 bis 6,50 Metern erwartet. Auch am Mittelrhein steigen die Wasserstände demnach weiterhin an. In Koblenz soll laut HMZ am Freitagmorgen ein Höchststand von 7 bis 7,30 Metern erreicht werden. An den Pegeln Maxau, Speyer, Bingen, Kaub und Koblenz sei die Hochwassermarke II überschritten.

Auch in Hessen müssen die Menschen sich in einigen Regionen weiterhin auf Überflutungen einstellen. Das aktuelle Hochwasser hat manche Gebiete in Hessen in temporäre Seenlandschaften verwandelt, etwa in der Wetterau und im Main-Kinzig-Kreis. Für Donnerstag und Freitag rechnete das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mit einer zweiten Welle, die vor allem Ost- und Südosthessen treffen dürfte. In Südhessen dürften wieder das Kinzig- und Nidda-Gebiet sowie weiterhin auch der Rhein und Neckar betroffen sein, hieß es. Am Rhein könnte das Hochwasser bis Samstag bis zur Meldestufe III ansteigen, was einem „außergewöhnlichen Hochwasser“ entspräche.

(dpa)
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