Haushaltsplan NRW 2019 : Von Milliarden und Lebkuchenherzen
Düsseldorf NRW-Landtag debattiert über Haushalt 2019.
Haushaltsdebatte heißt: das gleiche Zahlenmaterial zu haben, aber so zu streiten, als diskutiere man über ganz unterschiedliche Vorlagen. So auch am Mittwoch in der zweiten Lesung des schwarz-gelben Etats für 2019 im NRW-Landtag. Bei einem Volumen von knapp 78 Milliarden Euro und sprudelnden Steuereinnahmen sei ein Schuldenabbau von 30 Millionen Euro viel zu unambitioniert, war sich die Opposition von SPD, Grünen und AfD einig. Das gelte insbesondere auch angesichts der knapp 145 Milliarden Euro Gesamtschulden des Landes.
Die habe die rot-grüne Vorgängerregierung „uns hinterlassen“, rügte Arne Moritz für die CDU – als sei seine Partei nicht auch schon in früheren Jahren mit verantwortlich fürs Geldausgeben gewesen. Moritz betonte, das Land schaffe zum zweiten Mal nach 2018 einen Überschuss. „Gleichzeitig investieren wir acht Milliarden Euro in die Zukunft unseres Landes. Das sind knapp 10 Prozent des Haushalts und bedeutet eine Investitionsquote, die höher ist als in den rot-grünen Haushalten.“
Monika Düker (Grüne) sprach hingegen von einer auf niedrigem Niveau dümpelnden Investitionsquote. Schwarz-Gelb habe schließlich 6,4 Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen, als es im letzten Haushalt von Rot-Grün der Fall gewesen sei. Und Stefan Zimkeit (SPD) nannte den Haushalt unsozial, planlos und unsolide. Das Geld, das in den aufgeblähten Apparat der Ministerien fließe, solle besser an Caritas, Diakonie, Awo oder DRK gehen, damit diese ihre Arbeit für die Menschen besser tun könnten. Auch Düker kritisierte, dass Schwarz-Gelb 450 Stellen mehr in den Ministerien schaffe, allein in der Staatskanzlei habe sich Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) einen „ordentlichen Schluck aus der Pulle gegönnt“, mit mehr als 60 neuen Planstellen.