Weiche falsch gestellt? : Güterzug der Krefelder Hafenbahn mit Flüssiggas bei A40 entgleist - Moers entging Katastrophe
Moers Ein mit Flüssiggas beladener Güterzug der Krefelder Hafenbahn ist in Moers nahe der Autobahn 40 entgleist. Glück im Unglück: Keiner der Tanks schlug leck. Während die Autobahn schnell wieder freigegeben wird, bleibt die Zugstrecke vorerst gesperrt.
Beim Entgleisen eines Güterzuges der Krefelder Hafenbahn mit dem brennbaren Flüssiggas Propen nahe der Autobahn 40 ist Moers bei Duisburg einer Katastrophe entgangen. Zunächst wurden die Autobahn und eine Bundesstraße vorübergehend voll gesperrt. Wie sich rasch herausstellte, bestand aber keine akute Explosionsgefahr: Es sei keiner der mit Propen befüllten Kesselwagen leckgeschlagen, teilte die Polizei am Montag mit. Die Unfallursache und die Höhe des Schadens waren zunächst unklar.
Die Feuerwehr stellte bei Messungen an der Unglücksstelle kein ausströmendes Gas fest. Daraufhin wurde die Autobahn wieder freigegeben. Die Zugstrecke zwischen Duisburg und Moers blieb aber zunächst gesperrt.
Bei der sogenannten Überführungsfahrt sollte der Güterzug vom Krefelder Rheinhafen bis zum Moerser Rangierbahnhof fahren, teilte die Polizei Moers unserer Zeitung mit.
Der Unfall weckte böse Erinnerungen: 1978 waren bei einem Unglück mit einem Propen-Tanklastzug in Spanien mehr als 200 Menschen getötet worden, als sich das flüssige Gas über einen Campingplatz ergoss und entzündete. Bei einem Eisenbahnunfall in Bulgarien war erst 2016 ein mit Propen beladener Güterzug entgleist und explodiert. Sieben Menschen starben.
Oberleitung beschädigt
Bei dem Unfall in Moers sei die Oberleitung beschädigt worden und auf den Zug herabgefallen, berichtete die Bundespolizei in Kleve. Deswegen musste die Stromleitung über der Strecke erst vom Netz genommen und die Leitung geerdet werden, bevor der Lokführer geborgen werden konnte. Er habe einen Schock erlitten und sei ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher.