Umwelteinsatz in Grevenbroich Öl in der Erft sorgt für Feuerwehreinsatz

Grevenbroich. · 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren an und auf der Erft im Einsatz, um ausgelaufenes Öl zu beseitigen. Die Ursache ist unklar.

 Einsatzkräfte der Feuerwehr stimmten im Bereich an der Untermühle in Wevelinghoven die Arbeiten auf der Erft ab.

Einsatzkräfte der Feuerwehr stimmten im Bereich an der Untermühle in Wevelinghoven die Arbeiten auf der Erft ab.

Foto: Feuerwehr

Großeinsatz an der Erft: Bis in den Abend des Donnerstags waren knapp 30 Feuerwehrleute von Wevelinghoven bis Gruissem im Einsatz, um eine Umweltgefährdung zu bekämpfen. Gegen 16 Uhr hatten Passanten in Höhe der Schwarzen Brücke in Kapellen einen ausgedehnten Ölfilm auf dem Fluss entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde beim Rhein-Kreis Neuss und des Erftverbandes rückten ebenfalls an, auch die zuständige Obere Wasserbehörde bei der Bezirksregierung ist informiert. Die Ursache des Ölaustritts ist noch nicht geklärt. Zunächst errichteten die Einsatzkräfte eine Ölsperre in Höhe der Erftbrücke in Gruissem, um die Ausbreitung des Öls zu verhindern. Von einem Schlauchboot aus beseitigten sie den deutlich feststellbaren Ölfilm mit Bindemitteln vom Wasser.

Die Feuerwehr kontrollierte
die Erft nach Öllachen

Bei weiteren Kontrollen entlang der Erft stellten die Einsatzkräfte auch am Wehr in Neubrück eine größere, flussabwärts treibende Öllache fest. Auch dieses Öl wurde in Gruissem aufgenommen. Weitere Einheiten der Feuerwehr kontrollierten flussaufwärts den Erftverlauf. Auf der Suche nach der Quelle der Verschmutzung wurden sie im Bereich eines Gewerbebetriebs in Wevelinghoven fündig. „Mit Hilfe eines Mieters gelang es schließlich, den weiteren Austritt von Öl ins Gewässer zu stoppen“, erklärte die Feuerwehr. „Der Ölfilm war unterhalb der Wehranlage des Erftverbandes an der Drees-Mühle“, erläutert Ulrich Muris, Abteilungsleiter beim Erftverband. „Wir haben unsere Anlage daraufhin überprüft, ob Öl ausgetreten sein könnte. Doch von dort stammt es nicht“, sagt Muris. Die Untere Wasserbehörde sieht zurzeit, wie Kreissprecher Reinhold Jung sagt, die Ursache „an einer naheliegenden Stauanlage einer Wasserkraftanlage“. An der Mühle wird Strom erzeugt. Nach Auskunft des Betreibers kann die Gewässerverunreinigung möglicherweise mit dem Kraftwerksbetrieb zusammenhängen. Der Betreiber sei dabei, die Ursache herauszufinden, und habe den Betrieb vorläufig bis zur Ursachenklärung eingestellt. Der Erftverband stieß noch am Freitag an der Gewässermeisterei bei Münchrath auf einen Ölfilm und beseitigte ihn. Der Verband prüfte auch Auswirkungen des Öls auf Gewässer und Umfeld.

Verband schätzt, dass fünf Liter
in den Fluss geraten sind

„Wir haben den Fluss kontrolliert, ein Fischsterben haben wir nicht festgestellt“, erklärt Ulrich Muris. Auch am Naturschutzgebiet „Schwarze Brücke“ ist die Gefahr offensichtlich vorbei gegangen. Wenn der Wasserstand der Erft höher gewesen wäre, hätte verschmutztes Wasser in Gräben in den sensiblen Bereichen des Naturschutzgebietes fließen können. Die Menge Öl, die in den Fluss geraten ist, wird beim Erftverband auf etwa fünf Liter geschätzt. „Wären beispielsweise 60 Liter ausgelaufen, dann hätte der Ölfilm bis zur Mündung in den Rhein gereicht“, sagt Ulrich Muris. Gegen 20 Uhr konnten die Einsatzkräfte abrücken. Da unklar war, ob noch eine weitere Ölsperre erforderlich ist, waren auch Kräfte der Feuerwehr Neuss zur Unterstützung angefordert worden. Die Neusser mussten aber nicht eingreifen.

(NGZ )
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