Grefrath: Neues vom Niers-Flüsterer Schlaue Köpfe tüfteln an pfiffigen Ideen

Grefrath · Liebfrauenschüler haben für den Wettbewerb „Jugend forscht“ innovative Lösungen gesucht. Außerdem geht es im Niers-Geflüster um Absagen wegen des Coronavirus und Spielplätze.

 „Der intelligente Spiegel“ - so lautet der Titel des Jugend-forscht-Beitrags von Charlotte Steiger und Moritz von Basum, der bei der Präsentation verhindert war.

„Der intelligente Spiegel“ - so lautet der Titel des Jugend-forscht-Beitrags von Charlotte Steiger und Moritz von Basum, der bei der Präsentation verhindert war.

Foto: Axel Küppers

Auch der Niers-Flüsterer kommt um das Thema Coronavirus und seine Auswirkungen nicht umhin. Und nachfolgende Meldung sollte, bevor es um die weniger erfreulichen Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben in der Niersgemeinde geht, ein positives Signal senden. Aber niemand kann vorhersagen, ob, wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese Zeilen lesen, auch die Spielplätze der Gemeinde geschlossen sind. Denn darum geht es im Folgenden. Noch am Montag verkündete Guido Vincentz, seines Zeichens Bauhofleiter der Gemeinde: „Wir sind direkt am Morgen raus, um die Spielplätze auf Vordermann zu bringen.“ Die Spielplatzkolonne kümmere sich unter anderem um die Sandreinigung und das Nachfüllen mit Sand. „Denn wir haben uns gedacht, dass bei den Kita- und Schulschließungen jetzt mehr Leute mit ihren Kindern dort nach Abwechslung und Beschäftigung suchen“, so Vincentz. 20 Spiel- und Bolzplätze sowie die Skateranlage in Oedt hat die Gemeinde zu bieten. Und auf der Prioritätenliste ganz oben steht auch der Aufbau des neues Spielgerätes für den Platz in Vinkrath An der Dorenburg/In der Floeth. Es handelt sich, wie bereits berichtet, um einen Seil-Kletterturm, der wie eine Pyramide aufgebaut werden soll. „Wenn sich das Wetter hält, dann fangen wir nächste Woche damit an“, so Vincentz. Der auch verriet, was mit dem Spielzeug, für das der Turm der Ersatz ist, geschieht. Das 1953 gebaute Flugzeug entsprach nicht mehr den Din-Normen und musste weg. Nun wurde ein neuer Platz gefunden: Auf dem Alleenradweg vor dem Frauenweg, so der Bauhofleiter.

Was wirdaus der 850-Jahr-Feier?

Im letzten Niers-Geflüster hatte der Vorsitzende des Oedter Heimatvereins Karl A. Willmen noch begeistert vom Fortschritt der Planungen für die 850-Jahr-Feier des Ortsteil berichtet. Nun blickt der Festausschuss unter Federführung des Heimatvereins mit Bangen auf die rasante Ausbreitung des Coronavirus und seine Folgen. „Wir treffen uns am 1. April wieder und beraten, was wir tun sollen“, sagt Willmen. Einige Verpflichtungen sei man schon eingegangen. Und es sei auch die Frage, ob man das Fest, das vom 19. bis 21. Juni stattfinden sollte, verschieben kann.  „Denn ob die Erkrankungen durch das Virus im Sommer weniger werden, das weiß man nicht.“ Abgesagt hat Willmen auch die Jahreshauptversammlung des Heimatvereins, die am 20. März stattfinden sollte.

Selbstbestimmung bei „Älter werden“

Georg Voirin, Vorsitzender des Vereins „Älter werden in der Gemeinde Grefrath“ hat die Jahreshauptversammlung, die auf den 30. März terminiert war, abgesagt. Zudem hat er die Sprecher der insgesamt 35 Gruppen des Vereins angeschrieben. „Ich habe ihnen überlassen, ob sie sich weiter treffen oder die Termine absagen“, berichtet Voirin. Denn es gebe auch Gruppen, wo nur drei bis vier Leute sich zum Spielen treffen. „Das sollten die Beteiligten selbst entscheiden“, so der Vereins-Vorsitzende. Vor allem da ein Großteil der Mitglieder 80 und mehr Jahre alt sei und somit zu den Coronavirus-Risikogruppen zählt.

Und noch mehr Absagen

Unter der Rubrik Absagen erreichten die WZ-Redaktion aus Grefrath noch weitere Mails. So vom Deutschen Roten Kreuz mit Ehrung von verdienten Spendern. Auch hierfür soll ein neuer Termin gesucht werden. Das Frühlingsfest der Arbeiterwohlfahrt Grefrath fällt ebenso aus. Das gilt auch für die bereits angekündigte Bastelaktion für Grundschulkinder der evangelischen Kirchengemeinde in der Versöhnungskirche in Oedt. Sie sollte am Dienstag, 17. März, beginnen.

„Jugend forscht“ am Gymasium

Seit dieser Woche geschlossen sind bekanntlich Kindertagesstätten und Schulen. In letzteren hatten sich viele Jugendliche auf den Wettbewerb „Jugend forscht“ vorbereitet und auf die Präsentation ihrer Arbeiten im Krefelder Seidenweberhaus gefreut. Auch diese Veranstaltung wurde abgesagt. Weshalb die Liebfrauenschule Mülhausen in der vergangenen Woche hausintern zur Präsentation von vier Schülerinnen und 15 Schüler einlud, die ansonsten in Krefeld beim Regionalentscheid dabei gewesen wären. „Wir wollten unseren Schülern die Gelegenheit bieten, ihre Arbeiten zumindest intern einmal zu präsentieren“, sagt Chemielehrerin Yvonne Rosso. Die meisten Ideen kommen aus ihrer Klasse, das ist die 9c. Aber auch einige Achtklässler sich unter die Jungforscher gemischt.

Ein intelligenter Spiegel

„Der intelligente Spiegel“, so lautet der Titel des Beitrags von Charlotte Steiger und Moritz von Basum. Charlotte besucht die Liebfrauenschule Mülhausen, Moritz das Luise-von-Duesberg-Gymnasium Kempen. Intelligent ist der Spiegel deswegen, weil er nicht nur das eigene Ebenbild reflektiert, sondern auch im Zuge der Künstlichen Intelligenz das gesamte Wissen dieser Welt – vom Wetterbericht über Breaking News bis hin zu Aktienkurs oder Bundesliga-Ergebnisse. Im Spiegel steckt ein Bildschirm, der auch Gesichter erkennt.

Stromsparen durch Regentropfen

Nicht nur reflektiert, sondern auch ökologisch höchst interessant ist die Idee von Johannes Noé, Maurice Mahnert und Tim Worringer. Das Trio hat einen Dynamo in ein Regenwasser-Fallrohr gebaut und erzeugt damit Strom, sobald die herabfallenden Tropfen über die Schwerkraft den Dynamo in Gang setzen. „Wer das zu Hause einsetzt, kann bis zu 200 Euro Stromkosten pro Jahr sparen“, sagt Johannes, der aus Aldekerk ist. „11,5 Prozent des herabfallenden Wassers können für die regenerative Energiequelle genutzt werden“, betonen Johannes und Tim, beide aus Kempen.

Pads halten Brille auf der Nase

Aus der Not des sportlichen Brillenträgers hat Timo Reck eine Jugend-forscht-Tugend gemacht. Der 15-Jährige hat Viskose-Pads für die Nasenbügel von Brillen konstruiert, damit die Brille nicht abgleitet, wenn durch Schweiß akute Rutschgefahr für das Gestell besteht. „Befestigt sind die Pads mit elastischem Faden, Klettverschluss oder Klebestreifen“, berichtet der passionierte Schachspieler aus Kempen. Weitere Teilnehmer des Wettbewerbs sind: Timon Arnhold, Joshua Besler, Nils Besler, Jan Bollow, Fynn Döring, Fritz Dünger, Nico  Elsner, Simon Hüpkes, Fabian Immanuel Gallik,Maximilian Sennert, Leonie Skronski, Kim-Marie Sokolowski,  Lars Trilling und Sebastian Widua.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort