Ganz ohne Blümchenschau geht es wohl nicht - Buga 2031

 zu: „Wir wollen keine Forschung, die an den Menschen vorbeigeht“, WZ vom 05. Mai

Ganz ohne Blümchenschau geht es wohl nicht - Buga 2031
Foto: K.H. Mencke

Die Gründung des Zentrums zur Verbesserung der Situation Energie und Mobilität ist sicher ein guter Schritt. Mein Anliegen ist eigentlich, hier meine Verwunderung auszusprechen, dass in Wuppertal das Thema Schnelladesäulen nicht so weit entwickelt ist, wie Politik und Autohersteller es in Werbung und Medien suggerieren. 

An der Borner Straße eine Ladesäule mit zwei Anschlüssen. Das ist eine normale Ladesäule, deren Ladeprozess Stunden dauert. Die Ladesäule ist logischerweise überwiegend belegt. Auch wenn die Fahrzeuge geladen sind, gibt es offensichtlich keinen „Druck“ das Fahrzeug zu entfernen. In Cronenberg leben über 20 000 Menschen. Mit bisher dieser einzigen Ladesäule. 

Ist das die Zukunft? Die Amerikaner haben uns mit Tesla doch eigentlich vorgemacht, wie es geht. Wenn man also nahe bei den Bürgern sein möchte, dann muss man primär auch die „Stromtankstellen“ bauen. 

Wenn der Emobilist ein Eigenheim besitzt, kann er günstig und bequem laden.  Was aber machen all diejenigen, die in Wohnungen wohnen? Wo sollen diese Ihren Strom beziehen? Wie weit müssen sie vom PKW wieder nach Hause gehen?

Bei Neubauten von den Mehrfamilienhäusern ab zehn Wohnungen hat der Gesetzgeber dieses Jahr die Installation von Ladesäulen im Keller vorgeschrieben. Was aber machen die Menschen in den Bestandsbauten? Von der Elektromobilität sind zwar viele überzeugt, werde aber aus den oben genannten Gründen ausgebremst.

„Wir wollen keine Forschung, die an den Menschen vorbei geht.“ Sind die Wuppertaler Stadtwerke und die Kommunalbehörden nicht schon viel zu spät? Wieviel Jahre Planung brauchen wir noch, bis die Versorgung mit intelligenten Programmen wirklich ausreichend am Bürger ist? 

Mehr Pragmatismus in der kurzfristigen Umsetzung wäre wünschenswert. An Modernisierung denkt doch eigentlich auch Wuppertals Oberbürgermeister. Sie gilt oft als die meist unterschätzte Stadt!

 

Von Michael Putsch, per Email

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