Fußball SC Kapellen: Genuss statt Frust

Rhein-Kreis. · Landesliga-Kicker aus Holzheim müssen ohne Trainer Guido van Schewick auskommen.

 Solch symbolträchtige Bilder wie dieses möchte in Kapellen niemand mehr sehen: Nils Mäker nach einer weiteren  Niederlage.

Solch symbolträchtige Bilder wie dieses möchte in Kapellen niemand mehr sehen: Nils Mäker nach einer weiteren Niederlage.

Foto: HUBERT WILSCHREY HWFotos.de

Nein, rund läuft es für die beiden Aushängeschilder des Fußballkreises Grevenbroich/Neuss nicht in der Landesliga. Eigentlich läuft es gerade so richtig schlecht: Die Holzheimer SG hat nur drei ihrer elf Spiele gewonnen, steht auf einem Abstiegsplatz und nun auch noch ohne Chefcoach da. Der (zu Recht) mit großen Ambitionen in die Saison gestartete SC Kapellen ist nach vier sieglosen Partien in Folge nur noch Tabellenvierter, satte elf Punkte hinter Spitzenreiter Spvgg Sterkrade-Nord.

„An den Aufstieg denken wir zwar noch“, sagt der Sportliche Leiter Jörg Ferber, „aber wir reden nicht mehr darüber.“ Mit dem Heimspiel am Sonntag (Anstoß 15.30 Uhr) gegen den Abstiegskandidaten SV Hönnepel/Niedermörmter, der auch schon wesentlich bessere Zeiten erlebt hat, soll für die Kapellener eine neue Phase beginnen. „Wir müssen wieder lernen, Siege zu genießen“, fordert Ferber: „Der einzige Sieg, über den wir uns wirklich gefreut haben, war der in Scherpenberg. Alle anderen Erfolge wurden einfach als Pflichtsiege abgehakt. Das war falsch.“ Und fest steht auch: Trainer Oliver Seibert sitzt nach wie vor fest im Sattel. Ferber: „Er steht nicht zur Diskussion. In Kapellen steht man traditionell zu seinen
Trainern.“

Dass es am Sonntag etwas wird mit der Wende, ist freilich keine ausgemachte Sache, das weiß natürlich auch der Sportliche Leiter: „Wir haben gegen den Tabellenletzten verloren. Wie könnten wir da irgendeinen Gegner in dieser Liga auf die leichte Schulter nehmen?“ Zumal die personelle Lage alles andere als rosig ist: Jetzt sind auch noch der Stammkeeper Nico Bayer und der gerade erst wieder genesene Marcel Kalski angeschlagen, Can Yücel hat mit schmerzender Schulter das Training abgebrochen und könnte damit ebenso ausfallen wie Manu Ioannidis, Lennart Ingmann, Maik Ferber, Simon Kuschel und David Dygacz. Die Intensität bleibt trotzdem hoch. Jörg Ferber: „Die Planungen für die Rückrunde und die kommende Saison haben schon begonnen – und jeder Spieler, der bei uns bleiben will, muss sich empfehlen.“

Derweil kämpft die Holzheimer SG ums sportliche Überleben in der Liga – und das (zumindest) bis Weihnachten ohne Chefcoach Guido van Schewick, der sich aus persönlichen Gründen eine Auszeit nahm.

Seine Aufgaben übernahmen die bisherigen Co-Trainer Stefan Schellenberg und Thomas Rodoniklis. Das Duo saß in dieser Saison schon zweimal in der Liga (beim 6:1 in Dingden und beim 0:3 in Süchteln) und im Kreispokal (7:2 in Hoisten) auf der Bank. Schellenberg, als selbstständiger Steuerberater beruflich ebenso eingespannt wie Rodoniklis, hat bis zur vergangenen Saison noch mit Routiniers wie Calli Schneider und Oliver Esser auf dem Platz gestanden, weiß also, wie die Mannschaft tickt: „Alle gehen mit der neuen Situation sehr gut um. Wir wussten schon vor der Saison, dass das mit dem Klassenverbleib ein dickes Brett wird. Aber wir sind absolut konkurrenzfähig.“ Am Sonntag (15.30 Uhr) kommt der launische 1. FC Mönchengladbach mit Torjäger Oguz Ayan (24 Treffer) nach Holzheim. Schellenberg: „Wenn die gut drauf sind, hauen die Sonsbeck mit 6:0 weg.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort