Demos Klimastreik von Fridays for Future: Tausende protestieren in NRW

Tausende Menschen haben sich am Klimastreik-Protest von Fridays for Future beteiligt - auch bei Demos in der Region.

 Köln: Demonstranten mit Plakaten ziehen beim Klimastreik durch die Stadt. Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future hat für diesen Freitag zu einem weltweiten Klimastreik aufgerufen.

Köln: Demonstranten mit Plakaten ziehen beim Klimastreik durch die Stadt. Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future hat für diesen Freitag zu einem weltweiten Klimastreik aufgerufen.

Foto: dpa/Marius Becker

Am Protest der Klimaschutzbewegung Fridays For Future in Köln haben deutlich mehr Menschen teilgenommen als erwartet. 4400 Menschen beteiligten sich am Freitag nach Polizeiangaben, die Veranstalter sprachen von 7500. 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren angemeldet. Auch in vielen anderen Städten wie Kostenpflichtiger Inhalt Krefeld, Wuppertal und Düsseldorf gab es Demos.

Viele Menschen machten sich riesige Sorgen - über steigende Preise und über das drohende Ende des Planeten am Ende des Jahrzehnts, sagte die Sprecherin von Fridays for Future, Paulina Brügger, in Köln. Nach der Kundgebung zog ein Demonstrationszug durch die Kölner Innenstadt. Die Polizei rechnete mit einem friedlichen Verlauf.

Die Klimaschutzbewegung hatte zu einem weltweiten Klimastreik aufgerufen. Allein NRW-weit wurden mehr als 50 Veranstaltungen angemeldet, wie aus einer Übersicht von Fridays For Future hervorgeht. Die Bundesregierung müsse konsequent aus Kohle, Gas, Öl und Atomkraft aussteigen und ein Sondervermögen für das Klima und die Soziale Sicherheit auf den Weg bringen, fordern die Aktivisten.

„Extreme Waldbrände in Frankreich, Dürrekatastrophe in Italien, Rekordhitze in Deutschland – die Klimakrise kommt uns immer näher“, heißt es im Aufruf der Klimaschutzbewegung. Die Bundesregierung müsse konsequent aus Kohle, Gas, Öl und Atomkraft aussteigen und Länder des globalen Südens stärker bei der Bewältigung der Klimakrise unterstützen.

Fridays For Future in Düsseldorf: Umweltaktivisten demonstrieren vor Landtag für Erhalt des Dorfes Lützerath

Mit einer Mahnwache und einer symbolischen Sitzblockade vor dem grün-geführten nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Klimaschutzministerium haben Umweltaktivisten für den Erhalt des Dorfes Lützerath im Braunkohlerevier demonstriert. Das Bündnis aus Umwelt- und Klimaschutzverbänden kündigte am Freitag die Verteidigung des vom Tagebau bedrohten Ortes an. „Wir tun alles, um Lützerath zu verteidigen“, sagte Dina Hamid von der Initiative „Lützerath lebt“. „Und wir sind viele.“

Die Aktion war Teil des deutschlandweiten Klimastreiks von Fridays For Future am Freitag. Die Aktivisten am Ministerium forderten eine Entscheidung von Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne) für den Erhalt von Lützerath. Dirk Jansen, Geschäftsführer vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND NRW) sagte, es gebe keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit, das Dorf zu räumen. Lützerath werde zur Nagelprobe für die schwarz-grüne NRW-Koalition. Zudem müsse Einvernehmen mit dem Energieunternehmen RWE erzielt werden, dass Lützerath bis auf Weiteres nicht geräumt und ab dem 1. Oktober auch kein einziger Baum gerodet werde, sagte Jansen. Neubaur müsse den vorliegenden RWE-Antrag zurückweisen.

In dem verlassenen Braunkohleort Lützerath leben Gegner des Abbaus in Zelten, Wohnwagen, Baumhäusern und Hütten. Der letzte ursprüngliche Bewohner hatte im Frühjahr an RWE verkauft. Seit Wochen kommt es immer wieder zu Protestaktionen. Lützerath ist ähnlich wie der Hambacher Forst zu einem Symbol geworden. Auch die Fridays-for-Future-Aktivistin Greta Thunberg hatte das Dorf vor einem Jahr besucht.

In ihrem Koalitionsvertrag halten CDU und Grüne an einem vorgezogenen Kohleaustieg bis 2030 fest und kündigen eine zeitnahe neue Leitentscheidung zum Fortgang des Braunkohleabbaus an. Alle fünf Dörfer des dritten Umsiedlungsabschnitts sollen nach Plänen der NRW-Landesregierung erhalten bleiben. Lützerath am Tagebau Garzweiler gehört allerdings nicht dazu und wird auch nicht explizit erwähnt.

(dpa)
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